Nach einer zuletzt eher verhaltenen Geschäftsentwicklung des größten Chipherstellers Intel in Westeuropa hat die Region nach den Worten ihres Chefs Jürgen Thiel im dritten Quartal das konzernweit stärkste Wachstum verzeichnet. Im Vergleich zum zweiten Quartal habe Westeuropa beim Umsatz um 19 Prozent zulegen können, sagte Thiel am Mittwoch in einem Reuters-Interview. „Wir waren seit langem einmal wieder die am stärksten wachsende Region.“ Ursache hierfür seien vor allem eine hohe Nachfrage aus dem Mittelstand, das starke Interesse an dem speziell für Notebooks entwickelten Centrino-Prozessor sowie die gute Entwicklung des Servergeschäfts gewesen.
Intel hatte am Dienstag in den USA für das dritte Quartal eine Steigerung des Gewinns im Vergleich zum Vorjahresquartal von 142 Prozent ausgewiesen und damit die Analystenerwartungen übertroffen. Der Reingewinn des größten Halbleiterkonzerns kletterte auf 1,66 Milliarden Dollar von 686 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz legte auf 7,83 (Vorjahr 6,50) Milliarden Dollar zu. Dabei hatte die Auslieferung von Mikroprozessoren und Chipsätzen den Angaben zufolge Rekordwerte erreicht.
Dennoch gab sich der Westeuropa-Chef mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung – ähnlich wie zuvor bereits Intel-Finanzchef Andy Bryant – noch zurückhaltend. „Ich will das noch nicht als den großen Durchbruch sehen“, sagte Thiel mit Blick auf die Nachfrage nach stationären PCs (Desktops), die letztlich für Intel den Hauptmarkt darstellen. Allerdings sei auch in diesem Segment Bewegung zu erkennen. „Insgesamt bin ich schon vorsichtig optimistisch.“
Für seinen eigenen Verantwortungsbereich will Thiel die positive Entwicklung des abgelaufenen Quartals aufrecht erhalten. „Wir wollen natürlich, dass das kein einmaliger Ausreißer wird“, sagte der Westeuropa-Chef. In der Region gebe es im Vergleich zu Asien einen Nachholbedarf.
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