„Der Aufenthaltsort von Daten ist genauso wichtig wie ihre Bereitstellung“

ZDNet: Soviel zur Striva-Akquisition. Wieso aber haben Sie sich überhaupt zur Neu-Alt-Ausrichtung entschlossen?

Oosterhof: Wenn Sie sich ansehen, wie Informatica seine Produkte entwickelt, werden Sie eine starke Kundenorientierung entdecken. Wir haben einen „Kunden-Aufsichtsrat“, wie wir ihn nennen, in dem sich die CIOs und IT-Manager der Konzerne mehrmals im Jahr zusammensetzen und uns Input über Ihre Bedürfnisse geben. In den vergangenen Jahren standen regelmäßig Visualisierung und Integration auf dem Plan. Integration ist nach wie vor von oberster Priorität, weil die Systeme ständig am Wachsen sind, auch wenn sich jeder um die Reduzierung von Komplexität bemüht. Sie kaufen eine neue Firma hinzu und plötzlich haben sie einen Haufen neuer Systeme. Integration ist also immer das wichtigste. Die Nachfrage nach Überschaubarkeit ergibt sich als Folge – man muss wissen was mit den Daten passiert, wer sie einsieht, wer sie nutzt, wer die Reports liest, etc. etc. Unsere Kunden haben uns beispielsweise auch dazu gebracht, Superglue zu entwickeln.

ZDNet: Ihr neues, im August vorgestelltes Tool fürs Metadatenmanagement.

Oosterhof: Genau, es wird sogar von nicht-Informatica-Kunden eingesetzt. Es waren aber unsere Kunden, die erstmals Interesse an einem solchen Werkzeug bekundet haben.

ZDNet: Wie genau funktioniert Superglue?

Oosterhof: Superglue ist eine Web-basierte Lösung für Metadatenmanagement, die Informationen über alle Daten und Systeme unternehmensübergreifend sammelt. Dabei wird die Herkunft und Verwendung von Informationen abgebildet und kontrolliert. So sparen Firmen eine Menge Geld. Sehen Sie: Die Unternehmen stehen unter immer größeren Druck von staatlichen Stellen, nicht zuletzt wegen der Enron-Geschichte und getricksten Finanzresultaten. In Europa haben Sie es unter anderem mit Basel II zu tun. Um all die Fragen beantworten zu können, brauchen Sie ein Werkzeug, dass Ihnen alle Informationen zusammen klebt.