Der US-Softwarekonzern und SAP-Konkurrent Oracle hat seinen Willen zum Kauf des Peoplesoft ungeachtet heftigen Widerstandes seines Wettbewerbers bekräftigt. „Wir halten an diesem Geschäft fest. Wir halten daran fest so lange es dauert“, sagte Safra Catz, einer der Oracle-Vizepräsidenten am Dienstag vor Journalisten in Paris.
Trotz der Opposition von Peoplesoft gegen die Offerte im Volumen von 7,3 Milliarden Dollar werde Oracle Schritte unternehmen, um die Kontrolle über den Konkurrenten zu gewinnen. Dazu zähle auch eine alternative Liste von Direktoriumsmitgliedern. Wenn die Wahl des Direktoriums (Board) anstehe, werde Oracle eine alternative Liste dafür haben, sagte er.
Aus mit den Oracle-Plänen vertrauten Kreisen hatte Reuters Anfang des Monats erfahren, dass der Softwarekonzern im Rahmen seiner Anstrengungen, Peoplesoft zu erwerben, Pläne erarbeitet, um eine Gruppe von Direktoren zu nominieren.
Charles Phillips, ein weiterer Oracle-Vizepräsident, erklärte, die Übernahme-Offerte für den Konkurrenten Peoplesoft stelle kein Hindernis für das Unternehmen dar, über andere Zukäufe nachzudenken. Einzelheiten oder Namen nannte er nicht. Er fügte jedoch hinzu, Oracle könne das Angebot für Peoplesoft nicht erhöhen, so lange die Wettbewerbsbehörden die Transaktion nicht genehmigt hätten. Eine Entscheidung werde fallen müssen, wenn die Behörden in den USA und Europa dem Geschäft zugestimmt haben.
Bei der EU-Kommission hat Oracle die Genehmigung seiner feindlichen Übernahmeofferte in der vergangenen Woche beantragt. Die Behörde will darüber bis zum 17. November entscheiden. Sollten die Wettbewerbshüter in Brüssel aber eine eingehende Prüfung beschließen, könnte sich die Untersuchung weitere Monate hinziehen. Das US-Justizministerium prüft die Übernahmepläne von Oracle, seit der Konzern im Juni sein Vorhaben bekannt gegeben hat.
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