Deutsche Musikkonzerne wollen Start von Phonoline verschieben

Bericht: Onlinemusikdienst kommt erst im Januar voll ins Internet

Der deutsche Onlinemusikdienst Phonoline der fünf großen Musikkonzerne Universal Music, Sony Music, Warner Music, BMG und EMI startet einem Zeitungsbericht zufolge später als geplant. Der Vollbetrieb der Datenbank zum legalen Runterladen von Musikstücken sei erst für den 1. Januar geplant, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Donnerstag.

Eine erste Testversion solle laut brancheninterner Abmachung am 1. Dezember aktiviert werden. Auf der Musikmesse Popkomm im Juli hatten die Manager demnach angekündigt, mit dem Musikdienst schon im Herbst online gehen zu wollen. Grund für die Verzögerung ist dem Bericht zufolge die technische Schwierigkeit, die Angebote der verschiedenen Plattenunternehmen auf einer Plattform zu vereinen.

Zudem sollen alle Musikstücke ein „digitales Wasserzeichen“ bekommen, mit dem eine illegale Verbreitung nach dem Kauf verhindert werden soll. Die weltweit einzigartige Online-Kooperation soll ein wichtiger strategischer Baustein der großen Musikkonzerne werden. Mittelfristig wollen die Unternehmen über das Internet rund ein Drittel ihres Umsatzes generieren, wie die „FTD“ berichtete.

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2 Kommentare zu Deutsche Musikkonzerne wollen Start von Phonoline verschieben

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  • Am 24. Oktober 2003 um 12:42 von Musikliebhaber

    Verschiebung bis zum St. Nimmerleinstag?
    Man könnte auf den Gedanken kommen, daß es der Musikindustrie nicht wirklich darum geht den Kunden ein atraktives Online-Angebot zu machen. Das ist jetzt mindestens die dritte Verschiebung des Starts von Phonoline und ich bin schon gespannt, warum er dann am 1.1.2004 wieder verschoben wird.

    Es scheint für die Musikindustrie einfacher zu sein vermeintliche "Raubkopierer" zu jagen und diese mit Prozessen zu überziehen, als selbst etwas auf die Beine zu stellen.
    Und natürlich könnten Künstler und Kunden dann auch unangenehme Fragen stellen. Z.B. warum bekommt der Künstler auch bei einem Download eine Verpackungspauschale von seinem Verdienst abgezogen? Oder warum kostet der Download nur unwesentlich weniger als eine Kauf CD und warum ist sie so eingeschränkt?

    Glücklicherweise gibt es ja das Internet und somit die Möglichkeit auf andere Angebote auszuweichen. Allofmp3.com bietet eine gute Auswahl bei moderaten Preisen (1000 Songs für 14,95$) oder die ITunes. Warum tut sich die Musikindustrie in Deutschland so schwer?

    Vielleicht sollte man der Industrie mal einen echten Denkzettel verpassen und einen Monat lang keine CDs mehr kaufen…

  • Am 24. Oktober 2003 um 10:18 von Nick

    Digitales Wasserzeichen?
    Was soll eigentlich die potenzielle Kriminalisierung der Kunden?
    Nach dem Kauf einer Musikdatei möchte ich diese nutzen können wo und wie ich will.
    Ich möchte z.B. diese Musikdateien auf CD brennen können und auf jedem beliebigen Player, also auch im Auto, abspielen.
    Für den Brenner und die CD habe ich ja auch schon Urheberrechtsgebühr bezahlt (im Übrigen auch für die Daten-CDs zur Dokumentsicherung!)

    Falls durch das "digitale Wasserzeichen" ähnliche Einschränkungen entstehen wie bei kopiergeschützten CDs kann man die Sache vergessen. Ich bin nicht bereit, diesen Verfolgungswahn der Musikindustrie zu sponsorn und werde dann genussvoll meine bisher gekauften CDs und Schallplatten (alle ohne Kopierschutz) hören, vom Neukauf und von Phonoline aber die Finger lassen.

    Wenn man seine Kunden schon vorneweg als Kriminelle betrachtet und auch so behandelt, muss man sich nicht wundern, wenn die Kunden wegbleiben.

    Also dann, liebe Musikindustrie, ein schönes Leben noch. Und jammert mal schön weiter und sponsort eure "Superstars"…

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