Bei den diesjährigen Systems-Pressekonferenzen der führenden Anbieter von Enterprise Resource Planning (ERP) Software musste man schon sehr achtsam sein, um überhaupt zu merken, auf wessen Veranstaltung man sich gerade befindet.
Konkret: Ganz gleich ob Giganten wie SAP und Microsoft oder die Herausforderer wie pro Alpha, Infor oder die CIS AG – allesamt haben es auf den Mittelstand abgesehen. Das Produktportfolio sei auf diese Klientel zugeschnitten, das Partnerprogramm entsprechend ausgelegt oder im Aufbau und auch mit zusätzlichen finanziellen „Überbrückungshilfen“ wollen die IT-Anbieter durch die Bank die Geldbörsen der kleineren und mittleren Unternehmen endlich wieder öffnen. SAP nennt sein Finanzierungsangebot „100:0“, soll heißen: 100 Prozent IT-Lösung zu Null Prozent effektivem Jahreszins. Microsoft startet das Programm „Total Solution Financing“ und die CIS AG hat das Mietmodell „Semiramis in Demand“ vorgestellt.
Bei den Walldorfer Softwerkern umfasst das Finanzierungsangebot das zinsfreie Leasing von Software, Hardware sowie Implementierungs- und Beratungsdienstleistungen über einen Zeitraum von drei Jahren. Das Angebot, das für die beiden Mittelstands-Offerten „mySAP All-in-One“ sowie für die Standardsoftware „SAP Business One“ gelte, sei auf Initiative von SAP entstanden und wird von der Finanzierungsgesellschaft De Lage Landen Technology Finance GmbH mit Unterstützung von Fujitsu Siemens, Hewlett Packard und IBM sowie den teilnehmenden SAP-Partnern umgesetzt. Das Angebot ist ab sofort bis Ende 2003 gültig.
SAP All-in-One, das aus MySAP-Lösung branchenspezifisch voreingestellt wird, sei bisher bei weltweit rund 4200 Kunden (1800 in Deutschland) installiert und für 280 verschiedene Branchen verfügbar (Deutschland 80), wie Michael Schmitt, Leiter des Geschäftsbereichs Mittelstand bei der SAP Deutschland AG & Co. KG, erklärt. Die Windows-basierende Lösung Business One sei weltweit rund 1600 Mal im Einsatz, hierzulande hätten sich bislang 220 Unternehmen für das Produkt entschieden. Die durchschnittliche Installationsgröße liege bei fünf bis sieben Usern. Die Zahl der Business-One-Partner so Schmitt sei weltweit auf 240 und hierzulande auf mittlerweile 60 gestiegen. Anscheinend nicht genug. Denn in puncto Partnerprogramm legte SAP nach.
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