Japans Mobilfunkriesen mit kräftigem Gewinnsprung

Neben Docomo legt auch KDDI überzeugende Zahlen vor

Ein starkes Kundenwachstum hat den zwei größten japanischen Mobilfunkanbietern NTT DoCoMo und KDDI in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres netto zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Beide Unternehmen hielten am Donnerstag zudem an ihren Rekordergebnis-Erwartungen für das Gesamtjahr 2003/2004 (zum 31. März) fest oder erhöhten diese sogar leicht. DoCoMo und KDDI profitierten in den vergangenen sechs Monaten von der starken Nachfrage nach Foto- und Video-Nachrichten sowie zusätzlichen Angeboten wie dem Herunterladen von Klingeltönen. Zudem spülen bei beiden Anbietern im Unterschied zu vielen Konkurrenten die in Japan bereits eingeführten UMTS-Mobilfunkdienste schon Geld in die Kassen. Allerdings haben bei DoCoMo die Kosten für UMTS-Werbekampagnen zum ersten Rückgang des operativen Gewinns im Jahresvergleich seit dem Börsengang 1998 geführt.

Japans größter Mobilfunkkonzern DoCoMo mit einem Anteil am heimischen Markt von 57 Prozent verdiente wie bereits gestern berichtet von April bis September netto 356,43 Milliarden Yen (rund 2,83 Milliarden Euro) und damit fast 90 Mal soviel wie im Vorjahreszeitraum. Damals war das Ergebnis von massiven Verlusten im Auslandsgeschäft belastet worden. Die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr erhöhte das Unternehmen um 0,5 Prozent auf einen Rekordgewinn von 621 Milliarden Yen. Bei KDDI stieg das Netto-Ergebnis im Halbjahr um knapp 320 Prozent auf 85,86 Milliarden Yen. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen die Erwartung von 95 Milliarden Yen, was rund zwei Drittel über dem Vorjahresergebnis liegen würde.

Die japanischen Mobilfunkanbieter liefern sich seit Monaten einen massiven Preiskampf, um Kunden insbesondere für die neue UMTS-Mobilfunktechnik zu gewinnen. KDDI hatte zuletzt zehn Millionen UMTS-Kunden und damit zehn Mal mehr als DoCoMo, deren Angebote der so genannten dritten Mobilfunkgeneration bis vor einiger Zeit durch eine kurze Betriebsdauer der Akkus und eine begrenzte Reichweite beeinträchtigt waren. Bis zum Ende des Geschäftsjahres im März will DoCoMo aber seinen UMTS-Kundenstamm nach eigenen Angaben auf zwei Millionen verdoppeln. Damit erhöhte der Konzern sein bisheriges Ziel um 37 Prozent.

Der Preiskampf und die Kosten für UMTS-Werbekampgangen führten im abgelaufenen Halbjahr bei DoCoMo im operativen Geschäft erwartungsgemäß zu Belastungen. Der operative Gewinn fiel um 7,8 Prozent auf 590,11 Milliarden Yen. Dies kam für die Märkte indes nicht überraschend, da bereits zuvor aus Konzernkreisen verlautet war, dass DoCoMo operativ weniger verdient habe. Vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen waren DoCoMo-Aktien mit einem Abschlag von 1,66 Prozent aus dem Handel gegangen, während KDDI-Titel etwas zulegten.

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