Discounter-Flaute: 4MBO mit Problemen

Hersteller des Plus-PC überdenkt Strategie

Der IT-Vermarkter 4MBO International Electronic erwartet einen Umsatzeinbruch im lukrativen Weihnachtsgeschäft um rund 50 Prozent und erwägt die Aufgabe seines bisher dominierenden PC-Geschäfts mit Discountern. Die Aktie brach daraufhin von einem Jahreshoch um fast ein Drittel ein.

Einige Handelspartner von 4MBO hätten sich kurzfristig dazu entschieden, die Volumen ihrer PC-Verkaufsaktionen vor Weihnachten um mehr als die Hälfte zu reduzieren, nachdem die Aktionen in den vergangenen Wochen schlechter gelaufen seien als erwartet, sagte eine Sprecherin am Freitag in Plochingen. 4MBO werde den Verkauf von PCs in der bisherigen Form auf den Prüfstand stellen. „Wir suchen nach Möglichkeiten, das risikoloser zu gestalten“, sagte die Sprecherin. Denkbar seien auch Kooperationen und ein Verkauf der Sparte.

4MBO schnürt PC- und Notebook-Pakete vor allem für Ketten im Lebensmittel-Discount, Plus ist der größte Kunde. Für das vierte Quartal 2003 sei daher nur noch mit 60 Millionen Euro Umsatz zu rechnen nach 117,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Im ganzen Jahr werde der Umsatz damit auf rund 220 Millionen (2002: 287,0 Millionen) Euro schrumpfen, teilte 4MBO mit. Operativ sei 2003 damit ein Verlust wahrscheinlich, sagte die Sprecherin. Nur dank eines erwarteten außerordentlichen Ertrags sei nach Steuern noch ein positives Ergebnis erreichbar.

In den ersten neun Monaten lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei 0,5 (Vorjahr: minus 12,9) Millionen Euro. Der Umsatz ging um sieben Prozent auf 157,7 Millionen Euro zurück. Während das Geschäft mit Unterhaltungselektronik und Kameras Zuwächse verzeichnete, brach der Umsatz mit Computern und Zubehör um 22 Prozent auf 71,9 Millionen Euro ein. Die 4MBO-Aktie brach um rund 30 Prozent auf 4,82 Euro ein. Am Donnerstag hatte sie noch ein Jahreshoch markiert. Die Papiere der Konkurrenten Gericom und Medion zeigten sich zunächst unbeeindruckt.

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1 Kommentar zu Discounter-Flaute: 4MBO mit Problemen

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  • Am 1. November 2003 um 16:40 von Matthias Zwerschke

    Der Markt ist gesättigt
    Man kann und will nicht alle 2 Jahre einen neuen Computer kaufen. Genau wie sich die Masse nicht jedes 2. Jahr einen Kühlschrank oder Fernseher kauft, müssen Computer in Zukunft länger halten. Die blödsinnige Geschwindigkeitshysterie verpufft immer mehr, denn es gibt genug Systeme, die befriedigende Ergebnisse in allen Bereichen erzielen, warum also mehr. Es gab seit dem Amiga bei Computern keine echte Innovation die den Kauf eines neuen Computers gerechtfertigt hätte. jetzt wo fast alle so ein Teil stehen haben und sehen, dass er auch nach zwei Jahren nicht verschwindet und noch alles kann, braucht niemand mehr die neuen teuren Stücke wirklich…..

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