Novell wird die Nürnberger Suse Linux für 210 Millionen Dollar übernehmen. Dies hat das US-Unternehmen kurz vor Börsen-Eröffnung in New York bekannt gegeben. „Nach Prüfung und Genehmigung durch die Novell-Aktionäre soll diese Transaktion bis Ende Januar 2004 abgeschlossen sein“, ließ das Nürnberger Linux-Unternehmen zeitgleich verlauten.
Mit der Übernahme des nicht börsennotierten Softwarehauses untermauere Novell sein Engagement für Open Source-Software und baue seine Entwicklungs- und Supportkapazitäten für das Betriebssystem Linux aus, so die beiden Firmen. Durch die Kombination der Open Source-Expertise von Suse mit Novells Netzwerkdiensten, Sicherheitslösungen, Consulting-, Trainings- und Supporteinheiten würden Unternehmenskunden von Novell nun „umfassende, sichere und verlässliche Linux-Lösungen für Server und Desktop aus einer Hand“ erhalten.
Die Übernahme sei für Novell ein „wichtiger Schritt bei der Verbreitung von Linux-Anwendungen in den Unternehmen“. Erst im August hatte das Unternehmen den Linux-Spezialisten Ximian gekauft, der über Lösungen zum Desktop-Management verfügt und Möglichkeiten zur Nutzung von Microsoft .NET*-Applikationen auf Linux bereitstellt.
Die Meldung überrascht umso mehr, als noch vor wenigen Tagen über einen Börsengang der fränkischen Software-Schmiede spekuliert worden war. „Jeder hat diesen Traum, dass er ein Unternehmen führt und an die Börse bringt“, hatte Suse-Chef Richard Seibt am Montag vergangener Woche erklärt. Schon zu diesem Zeitpunkt schloss er „eine eigene Übernahme nicht aus“ – zu diesem Zeitpunkt wusste er wohl schon, was nun bekannt wurde. „Das würde bedeuten, dass er einen Preis für die Firma zahlt, der höher ist – den man nicht ablehnen kann“, sagte Seibt in Bezug auf eine übernehmende Firma. Offensichtlich hält er den Preis von 210 Millionen Dollar für angemessen – die Übernahme erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen.
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