Bis zum Erscheinen von Longhorn bleibt aber unklar, ob Unternehmen die neuen Funktionen überhaupt nutzen, wenn die dafür geschriebenen Applikationen nicht in Browsern oder auf Plattformen anderer Hersteller laufen. Für die Verbreitung von Longhorn wird dies zu einer entscheidenden Frage. Um Unternehmen zum Umstieg zu bewegen, muss Microsoft vor allem auch mit der vereinfachten Administration von Desktop-PCs argumentieren.
„Ich muss die finanziellen Vorteile erkennen, um zu einem Client-Server- oder Fat-Client-Modell zurückzugehen“, so Gary Hensley, CIO der Coca-Cola-Tochter Odwalla. Das Unternehmen nutzt seit drei Jahren Web-basierte Applikationen und konnte ihre Support-Kosten dadurch deutlich senken. „Es ist eigentlich ganz einfach. Zeigen sie mir die Vorteile. Entweder ich bekomme dadurch eine Möglichkeit, mehr Umsatz zu machen oder meine IT-Infrastruktur kostengünstiger zu betreiben.“
In vielen Punkten zeigt Microsofts Longhorn-Vision die „Embrace and Extend“-Strategie, die das Unternehmen seit der verstärkten Verbreitung der Internet Mitte der 90er-Jahre verfolgt hat.
Teile der neuen Desktop-Strategie wurden schon mit dem Launch der .NET Web Services-Plattform und anderen Produkte vorgestellt. Einige der wichtigsten Komponenten von Longhorn wurden schon entwickelt, als das Internet noch nicht so verbreitet war. So wurde ein Dateisystem mit Datenbankfunktionen schon für Cairo angedacht, das vor zehn Jahren in der Entwicklung war und später als Windows 2000 auf den Markt kam.
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