ZDNet: In Zeitschriften sind selten Corel-Anzeigen zu Word Perfect Office zu sehen. Treiben Sie denn kein Marketing? Wie gehen Sie den deutschen Markt hinsichtlich Vertrieb und Marketing an?
Wir sprechen nicht die breite Masse der PC-Benutzer über Zeitschriften oder ähnliches an. Vielmehr bemühen wir uns, gezielt die Nischenmärkte zu erschließen, so etwa die OEMs (OEM: Original Equipment Manufacturer), die Klein- und Mittelunternehmen (KMUs) und den akademischen beziehungsweise juristischen Markt, jeweils mit der entsprechenden Preisstruktur.
Wir adressieren Händler, Endkunden und OEM-Partner. In Deutschland gehören Schneider-PCs zu den OEM-Partnerprodukten, die über den Otto-Versand vertrieben werden, sowie die Marke „Palladium“ über Neckermann. In Nordamerika zählen dazu auch Personal Computer der OEM-Partner Dell, Sony und Hewlett-Packard. Wir sind mit weiteren OEM-Partnern im Gespräch.
ZDNet: Sie haben auch den Behörden- und Rechtsbereich erwähnt. Ist dieser Markt in Deutschland ebenfalls für Sie relevant?
Für die Corel GmbH ist dieser Markt hierzulande zwar nicht so bedeutend wie etwa in Nordamerika, aber er ist durchaus interessant. Viele Stadtverwaltungen beispielsweise gehen online, denn es gibt ja seit Jahren das „Bund Online 2005“-Projekt als gesetzliche Vorgabe, nach der sie sich richten müssen. Es schreibt die elektronische Verarbeitung und Auditierbarkeit aller Behördenvorgänge vor und auch die Verarbeitung von elektronisch gespeicherten Eingaben und Dokumenten von Bürgern und Unternehmen. Hier bieten sich uns einige Marktchancen mit unseren Produkten.
ZDNet: Einige Städte sind aus Kostengründen auf Linux umgestiegen oder haben es zumindest vor. Unterstützen Sie im Gegensatz zu Microsoft die Linux-Plattform in irgendeiner Weise?
Wir beobachten Linux sehr genau. Aus diesem Grund gibt es eine englische Version von WordPerfect für Linux, die innerhalb der nächsten Wochen in Nordamerika über Ebays Corel-Store vertrieben wird. Dadurch wollen wir feststellen, welches Interesse diese Version beim Kunden wecken könnte.
ZDNet: In welche Richtung entwickeln Sie Word Perfect Office weiter?
Zunächst müssen wir wissen, was der Kunde will. Als erfolgreiche Methode hat sich bislang die Bitte um Mitarbeit der Anwender herausgestellt: Wir verschicken Fragebögen per E-Mail und führen zusätzlich persönliche Gespräche, um herauszufinden, welche Anforderungen die Kunden in Zukunft an ein Office-Produkt haben werden.
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