Bei der Entwicklung neuer oder der Erweiterung vorhandener Applikationen und Schnittstellen stehen Programmierern grundsätzlich zwei Werkzeuge zur Verfügung. Anwender, die seit Jahren mit der ABAP-Workbench vertraut sind, können diese auch weiterhin nutzen und auf ihre Daten und Schnittstellen zugreifen sowie Programme neu schreiben. Darüber hinaus bietet der WAS 6.20 auch die Möglichkeit, Programme in Java zu entwickeln und etwa mittels EJB-Schnittstellen dann als Web-Service zu publizieren.
Der WAS 6.20 unterstützt zwar alle benötigen Web-Services-Protokolle, doch ist die Entwicklungsumgebung WebDynpro noch recht rudimentär. Speziell die Hilfe durch Wizards und automatisches Deployment können den Vergleich zu ausgereiften Entwicklungsplattformen etwa von Borland oder Microsoft nicht bestehen. Hier verspricht der WAS 6.30, der Ende des Jahres verfügbar sein soll, Besserung. Dieser soll eine Workbench umfassen für die Konfiguration von Web-Services, mit sich per Mausklick Parameter ändern lassen. Die Walldorfer legen bei der Weiterentwicklung ihres Application Servers 6.30 viel Wert darauf, die Sicht nach innen – also hin zum SAP-System – von der externen Darstellung und Kommunikation nach außen stark zu entkoppeln. Gründe dafür liegen in der Mächtigkeit einiger BAPIs sowie die Tatsache, dass externe Systeme nicht dem Datenmodell von SAP entsprechen müssen. Hier hilft die Workbench künftig dabei, die Quell-BAPIs einfach zu modifizieren und von unnötigen Daten und Parametern zu befreien und so zu mappen, dass nur noch die benötigten Teile als Web-Services aufbereitet werden.
Auch für den Fall aus SAP-Anwendungen heraus Web-Services anderer Applikationen aufzurufen verspricht der WAS 6.30 Verbesserungen. Bisher ist es notwendig, die Aufrufe externer Web-Services aus ABAP oder Java heraus manuell zu erledigen. Mit dem WAS 6.30 steht hierfür ein besserer Java-Support zur Verfügung, der die Codings für die Aufrufe automatisch generiert. Der Programmierer arbeitet dazu mit dem SAP-Plugin für die Entwicklungs-Plattform „Eclipse“. Dort wird die Identifikation des aufzurufenden Web-Services eingegeben und die Systemumgebung generiert automatisch die nötigen Aufrufe. Der Entwickler ist also nicht mehr gezwungen selbst Soap-Messages einzugeben oder zu parsen, sondern kann sich auf die Programmierung der Logik konzentrieren.
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