Nur mit sehr viel Geduld kann das Samsung-Gerät optimal eingestellt werden; danach ist die Wiedergabe aber sehr gut. Verglichen mit einem gleich großen Röhrenfernseher produziert der SP-46L5HX ein wesentlich helleres und von der Raumbeleuchtung unabhängigeres Bild. Auch der ausgezeichnete Betrachtungswinkel ist bemerkenswert: Von der Seite betrachtet ist die Helligkeit des Bildes fast unvermindert, nur von oben oder unten betrachtet verblasst es schnell. Andererseits kommt dieses Gerät bei schwacher Beleuchtung und dunklerem Material nicht an die Detailtreue eines guten Röhrengeräts heran. Der Samsung hat zudem ein paar andere Probleme, das Power-User abschrecken wird.
Abgesehen von dem brillanten Menüsystem macht das Bild des SP-46L5HX im Ganzen einen schlechten ersten Eindruck. Schwarztöne sehen sogar bei der Farbtemperatureinstellung „Warm 1“ seltsam bläulich aus, was sich in Messungen bestätigte. Die Farben wirken unnatürlich, egal, welche Benutzereinstellung man ausprobiert.
Eine Gesamtkalibrierung mit dem Sencore-Farbanalysator bringt eine enorme Verbesserung. Die Grauskala liegt danach ziemlich dicht am NTSC-Standard von 6500K bei hellem und dunklem Material. Auch wenn die sehr dunklen Farben nicht perfekt waren, so hatten sie zumindest keinen Blaustich mehr.
Gemeint sind wirklich die sehr dunklen Farben. Die Letterbox-Balken um die D-VHS-Version des Films „Verlockende Falle“ sind sicherlich nicht tiefschwarz, aber noch immer dunkler als beim Einsatz von LCD- oder LCOS-Technologie. Catherine Zeta-Jones’ Schlitterszene fehlt es an Detail; die Schatten auf ihrem Gesicht scheinen zu schnell ins Schwarze abzufallen, statt gemächlich überzugehen. Auch ein niedriges Videorauschen ist ziemlich auffällig, das in den Schatten wie tanzender Staub aussieht.
Wegen übertriebenen Rottönen und Fehlern in den Grüntönen muss die Farbsättigung vermindert werden, um eine realistischere Palette zu erhalten und die Sonnenbrand-Optik der Hauttöne etwas zu normalisieren. Anschließend wirken die hellen Szenen der D-VHS-Version von „Ice Age“ fantastisch – wie auch bei der DVD von „Monsters AG“. Animationsfilme bringen die Stärken des SP-46L5HX wirklich zur Geltung.
Leider fällt bei der Betrachtung von kontrastreichen Bildern eine weitere DLP-spezifische Eigenart ins Auge: der Regenbogeneffekt. So sind beispielsweise bei Aufnahmen in einem dunklem Raum, der nur durch ein helles Fenster beleuchtet wird, von hellen Bildteilen ausgehende Farbspuren zu erkennen. Einige Tester sahen die Regenbogen jedoch überhaupt nicht, und wenn man das Licht heller dreht, ist der Effekt so gut wie verschwunden.
Die Anpassungs-Funktionen des SP-46L5HX sind äußerst beeindruckend. Beim Anschluss an einen Interlaced-DVD-Player bestimmt er den 3:2-Pulldown-Rhythmus sehr schnell und meistert sämtliche Tests mit Bravour. Schräge Kanten sind glatt und frei von Treppeneffekten, ungeachtet der Videoquelle. Das Bild ist so gut, dass es nur von einem äußerst leistungsfähigen Progressive-Scan-Player übertreffen werden könnte.
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