Arbeitsagentur.de kämpft weiter mit Ausfällen

Auch am zweiten Tag ist das neue virtuelle Arbeitsamt für 77 Millionen Euro schwer erreichbar

So groß sind die Unterschiede zwischen dem realen und dem virtuellen Arbeitsamt dann doch nicht – muss man beim einen Schlange stehen, nervt das andere mit langen Wartezeiten und Ausfällen: Auch am zweiten Tag des Bestehens ist die neue Site Arbeitsagentur.de wiederholt offline oder schwer erreichbar.

Die Betreiber schoben die gestrigen Ausfälle auf den Ansturm am ersten Tag, der sich bald legen werde. Angeblich sei es zeitgleich zu einer Million Zugriffen gekommen. Doch auch am zweiten Tag ist die Site, in die über 70 Millionen Euro Steuergelder gesteckt wurden, nur schwer erreichbar. In sechs Wochen droht neues Ungemach: Dann soll das bisherige „Arbeitsamt online“ abgeschaltet werden.

Das Serviceportal soll in mehreren Projektstufen bis Ende 2004 ausgebaut werden. Die erste Stufe enthält eine Datenbank, in der der Großteil aller offenen Stellen und Bewerberprofile gespeichert werden, die bei der BA gemeldet sind. Angebot und Nachfrage würden mittels innovativer Suchverfahren genau abgeglichen: „Das erhöht die Vermittlungsqualität“, ist sich das Amt sicher.

Bei den bestehenden Online-Stellenmärkte ist das neue Angebot auf negative Resonanz getroffen. Ein Gipfelgespräch über eine Zusammenarbeit zwischen den professionellen Online-Stellenmärkten und dem neu gestalteten „Virtuellen Arbeitsmarkt“ (VAM) der Bundesanstalt für Arbeit (BA) ist im August ergebnislos abgebrochen worden. „Die BA will sich in den Markt der Vermittlung wechselwilliger Fach- und Führungskräfte drängen und sich zum Nachteil der professionellen Anbieter profilieren“, erklärten die Geschäftsführer von vier Online-Stellenmärkten – Christopher Funk (Jobpilot), Kai Deininger (Monster), Harald Lenz (Jobscout24) und Ralf Baumann (Stepstone) damals.

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2 Kommentare zu Arbeitsagentur.de kämpft weiter mit Ausfällen

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  • Am 2. Dezember 2003 um 23:41 von Brother Tak

    Zitronenfalter
    Wer glaubt, daß das Arbeitsamt auch nur einen Arbeitsplatz schafft, glaubt auch das Zitronenfalter, Zitronen falten. Herr Gerster ist dorthin gekommen um weitere Arbeitsplätze – diesmal im Arbeitsamt selbst – abzubauen. Angesichts der immer fortschreitenden Rationalisierung wird es in absehbarer Zeit auch keine neuen Arbeitsplätze geben, egal wer wie regiert. Erst wenn diejenigen die Arbeitsplätze schaffen könnten wieder begreifen, daß Autos keine Autos kaufen und Arbeitslosigkeit Konjunkturmörder Nummer eins ist, werden sie vieleicht wieder daran denken, daß soziale Marktwirtschaft allen was bringt und Sozialabbau über kurz oder lang auch zur Armut der Reichen führt…..

    BT

  • Am 2. Dezember 2003 um 16:02 von Axel Niestroy

    Arbeitsagentur
    Herr Gerster-von unserem Kanzler hoch-
    gehoben-was will man da erwarten.
    Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit
    gewinnen eben nur Profis.
    Zu kleiner Rechner-wieder eine Fehleinschätzung.

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