Jahresrückblick 2003

Sorgenkind Sun Microsystems: Schwache Quartalszahlen und Wirtschaftsdaten haben die Aktie von Sun gleich zu Beginn des Monats um ein Siebtel nach unten gedrückt. Bereits im Monat zuvor hatte Sun nach heftiger Kritik durch Analysten eine große Software-Initiative eingeläutet. Darin enthalten war unter anderem ein Linux-Desktop für 100 beziehungsweise 150 Dollar pro Jahr und Mitarbeiter. Dann teilte das Unternehmen jedoch mit, dass der Verlust im ersten Geschäftsquartal höher als erwartet ausfalle – genau genommen handelte es sich um ein Minus von einen 286 Millionen Dollar oder neun Cent je Aktie. Gleichzeitig war es das zehnte Quartal mit Umsatzschwund in Folge. Als Resultat entzogen die Anlieger dem Papier ihr Vertrauen.

Alles in OBI? Seit Oktober bieten neben Lebensmittel-Discountern nun auch Baumärkte Rechner an. Bei dem Gerät handelt es sich um ein Notebook im Widescreen-Format. Das 15,4 Zoll große Display bietet statt der herkömmlichen 4:3-Auflösung Kinoformat im 16:10-Look. Ausgestattet ist das Gerät mit einem Athlon XP 2500+, 512 MByte Speicher, einer 40 GByte-Festplatte und einem so genannten Kombolaufwerk, das CDs lesen und beschreiben kann. Hergestellt wird das für 1299 Euro angebotene Gerät von Aldi-Zulieferer Medion.

SCO weicht von seinem ursprünglichen Plan ab, Linux-Nutzer schon im Oktober durch den Versand von Rechnungen zur Kasse zu bitten. Außerdem hat das Unternehmen die Frist seiner „Einführungspreise“ bis zum 31. Oktober verlängert. Nach dem Ende der Frist sollen die Lizenzgebühren dann verdoppelt werden. SCO stützt wie früher berichtet seine Forderungen auf die Behauptung, Code des Betriebssystems Unix, an dem das Unternehmen Rechte besitze, sei in Linux eingeflossen. Die von SCO bis Ende Oktober erhobenen Lizenzgebühren belaufen sich auf 699 Dollar für einen Server mit einem Prozessor, 1149 Dollar für einen mit zwei Prozessoren und 2499 Dollar für eine Konfiguration mit vier CPUs. Für Desktops verlangt SCO eine Lizenzgebühr von 199 Dollar, für Embedded Devices wie Handhelds und CD-Player 32 Dollar.

Oracle hat bei der EU-Kommission die Genehmigung seiner milliardenschweren feindlichen Übernahmeofferte für Peoplesoft beantragt. Wie die Brüsseler Behörde mitteilt, soll die Entscheidung der Wettbewerbshüter bis zum 17. November fallen. Sollten diese allerdings eine eingehende Prüfung beschließen, würde sich die Untersuchung bis zu vier weitere Monate hinziehen. Oracle gibt sich weiter optimistisch, das Geschäft trotz des anhaltenden Widerstands des Peoplesoft- Managements über die Bühne zu bringen. Oracle-Boss Larry Ellison verlängerte die Frist für das Angebot in Höhe von 7,3 Milliarden Dollar vom 17. Oktober auf den 31. Dezember.

Ende des Monats taucht ein neuer Wurm auf, der sich in der Folge rasend schnell vor allem in deutschsprachigen Ländern verbreitete. „Sober“ verfügt nämlich über eine deutsche Betreffzeilen, der Anhang wird daher in Mitteleuropa eher angeklickt. Bei der Aktivierung zeigt sich auf dem Bildschirm erst eine Fehler-Botschaft, danach kopiert sich der Malcode als drv.exe, similare.exe oder systemchk.exe in den Windows-Systemordner. Außerdem werden in der Registry Änderungen vorgenommen. Zur Verbreitung nutzt der Wurm eine eigene SMTP-Engine.

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