Obwohl die Bundesbürger am letzten Adventssamstag kräftig Geschenke eingekauft haben, konnten sie das diesjährige Weihnachtsgeschäft nicht mehr retten. „Beim Weihnachtsgeschäft werden wir knapp unter dem Vorjahr liegen“, sagte der Sprecher des Einzelhandelsverbands HDE, Hubertus Pellengahr. 2002 hatte der Einzelhandel in der traditionell umsatzstärksten Jahreszeit für gut acht Milliarden Euro Waren verkauft. Der Handelsverband BAG bezifferte das Minus für seine Mitglieder auf vier bis fünf Prozent.
Nach einer Blitzumfrage unter Kaufhäusern und Fachgeschäften in ganz Deutschland bezifferte der HDE das Umsatzminus für die Monate November und Dezember zusammen auf drei bis vier Prozent. Im Gesamtjahr 2003 habe der Einzelhandel damit voraussichtlich etwa ein Prozent weniger umgesetzt als 2002. Für 2004 rechnet der HDE für den Einzelhandel wieder mit einem leichten Umsatzplus.
Dass die Einschätzung des HDE für das diesjährige Weihnachtsgeschäft optimistischer ausfällt als die des BAG, liegt vor allem am unterschiedlichen Branchenmix der Verbände: So sind im HDE auch die Lebensmittelhändler vertreten. „Für die ist es sehr gut gelaufen im November und Dezember“, betonte HDE-Sprecher Pellengahr. „Katastrophal“ habe dagegen der Textilbereich abgeschnitten, der im BAG besonders stark vertreten ist. Hier hoffe der Fachhandel nun auf eine steigende Nachfrage nach Wintermode durch den Kälteeinbruch.
Übereinstimmend berichteten die Verbände, die Umsätze hätten mit dem Herannahen der Feiertage erfreulich angezogen. Vor allem DVD-Geräte, Digitalkameras, Foto-Handys, Spielwaren, Schmuck und Parfümerieartikel hätten sich als Renner erwiesen.
Insgesamt hätten sich die Kunden „sehr preisbewusst“ gezeigt, erläuterte BAG-Präsident Deuss in Berlin. Die vorgezogenen Steuererleichterungen nannte Deuss ein „wichtiges psychologisches Signal“. Für das Weihnachtsgeschäft seien sie aber zu spät gekommen. Nach Angaben Pellengahrs erwartet der Einzelhandel bis zum 24. Dezember noch einige „sehr umsatzstarke Tage“, auch zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn Gutscheine und Geldgeschenke eingelöst würden.
Unterdessen warnte HDE-Präsident Hermann Franzen im „Südwestrundfunk“, die ruinösen Rabattschlachten der vergangenen Wochen könnten „im nächsten Jahr nicht weitergehen“. Die Branche müsse auch Renditen erwirtschaften.
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5 Kommentare zu Handel vom Weihnachtsgeschäft enttäuscht
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Man haben wir Probleme……..
Auch ich werde im nächsten Jahr vermutlich mit weniger auskommen müssen als in diesem Jahr, da ich täglich 120 km (eine Tour gesamt 240 km) auf Arbeit fahren muss. Aber ich wohne direkt an der Grenze zu Polen. Dort verdient man 400 € im Monat und muss damit über die Runden kommen und dies bei steigenden Preisen und Konsumdruck aus dem Westen. Bei Intermarchee in Slubice gibt es mehr deutsche Einkäufer als Polen.
Trotz aller Probleme geht es uns noch sehr gut, wenn man diese Welt so betrachtet. Ich habe dieses Jahr mit meinen Kindern gemeinsam die alljährliche Geschenkeflut reduziert und dafür ein bischen mehr an andere gespendet. Konsum und Weihnachten passen nicht zusammen und wir sollten wieder ein bischen innere Einkehr halten und eventuell schon an Silvester daran denken, dass mit dem Geld für die Silvesterböller in Afrika eine Familie einen Monat überleben könnte. Sorry wenn ich einigen die Laune verdorben habe aber mich kotzt das Gejammere auf hohem Niveau allmählich an!
BT
Wovon den???
Man wird doch abgezockt ohne Ende.
Wo ich vor €-Zeiten 13o – 150 DM für den Wocheneinkauf meiner Familie hinlegen musste, lege ich doch jetzt das selbe in Euro hin. Manager verdienen sich Dumm und Dämlich ob sie erfolgreich sind oder nicht. Nur dem kleinen Angestellten wird das Weihnachtsgeld gekürzt oder überhaupt nicht mehr gezahlt. Steuern und Abgaben sind auf höchstem Niveau, da wird eine Reform kommen die dir das gibt was sie dir aber schon vorher (Gesundheitsreform)schon längst wieder abgenommen haben.
Ach was reg ich mich auf es kotzt mich an.
Aber Jammern das der Umsatz nicht stimmt oder Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Der deutsche Michel lässt sich halt alles gefallen und glaubt den Schwätzern da oben auch noch.
Tronje
Wohin soll es denn noch gehen?
Die Aussage von Herrn Franzen möchte ich noch etwas erweitern. Meiner Meinung nach kann die Aufhebung des Rabattgesetzes nur noch dazu führen, dass nicht mehr, sondern weniger – und wenn, dann erst später gekauft wird. Kein Mensch wird doch in einen Laden gehen, wenn er sich nicht sicher ist, ein möglichst günstiges Produkt gekauft zu haben. Aber jetzt kann sich doch kein Konsument mehr sicher sein, dass er das günstigste Produkt gekauft hat. Der Käufer läuft doch Gefahr, dass 10 km weiter noch mehr Rabatt geboten wird. Oder er denkt, lass mich doch noch etwas warten, der Artikel wird nächsten Monat sicher noch billiger. In den Köpfen herrscht doch immer noch die Meinung, dass die Fachgeschäfte sich mit so ziemlich jeden Artikel dumm und dämlich verdienen. Und dann ist da noch Ebay – dort werden dann schon mal Computer oder Fernseher mit 1 Euro Gewinn angeboten. Wenn die Fachmärkte sich an diesen Anbietern orientieren sollen, dann ist es bald vorbei mit Shopping und vertrauensvollem Einkaufen. Oder wir gehen nur noch nach Aldi und Lidl und warten Montags und Donnerstag nur noch auf die Zeitungsbeilage um unsere neuen Anschaffungen zu planen. Also dann noch frohe Weihnachten mit all den günstig bei Ebay und Lidl gekauften Produkten.
AW: Wohin soll es denn noch gehen?
So schlimm ist es auch wieder nicht, wenn man ab und zu mal die Preise vergleicht, ist das schon hilfreich, weil manche Fachgeschäfte eben überteuert sind. In Discountern bekommt man sowieso keinen Rabatt, falls das noch niemand bemerkt hat, da gibt es allerdings Angebote, die man auch nutzen kann. Wer bei ebay Sachen kauft, die einer Garantie bedürfen oder wirklich teuer sind, der tut mir eh leid..
?
vielleicht sollte man weihnachten umbenen in konsumrausch!