Am Vorabend eines möglichen Aufschwungs mögen auch die alten Web-Service-Träume wieder aufleben. Tatsächlich nutzen die Techniker die Krisenzeit, um viele der technischen und einige der rechtlichen Probleme zu lösen, die damit verbunden waren. Doch behaupten werden sich Web-Services nur dort, wo sie realen Nutzen bringen, wo das Geschäftsmodell trägt.
Für die Dotcom-Glücksritter und ihre Opfer verheißt ein reifer Markt nichts Gutes. Keine Experimente, lautet dort in aller Regel die Devise. Daher sind keine dreistelligen Wachstumszahlen mehr zu erwarten und auch die zweistelligen bleiben die Ausnahme. Finanziers werden sich nicht mehr darum raufen, einem Newcomer mit Millionen-Investitionen an die Börse zu katapultieren. Die Branche erregt keine futuristischen Fantasien mehr, die Erwähnung von E-Business zaubert nicht mehr automatisch leuchtende Dollarzeichen in die Augen der Anleger.
Falls der allgemeine Wirtschaftsaufschwung nicht von Währungsspielereien, Protektionismen oder anderen politischen und wirtschaftlichen Egoismen abgeblockt wird, fließt bald wieder Spielgeld von Venture-Kapitalisten. IT- und Internet-Companies dürften aber nur noch in Ausnahmefällen die Nutznießer dieser vagabundierenden Geldströme werden, denn sie werden vor allem von Reichtumsfantasien gelenkt – wohin ist derzeit schwer ausmachbar. Ein häufig genannter Kandidat ist die in ihrem Renommee etwas angeschlagene Biotechnologie. Mehr unverbrauchtes Utopie-Potenzial entfaltet derzeit jedoch die Nanotechnik. In beiden Fällen wäre die Computerei bestenfalls Hilfsmittel oder Anwendung.
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