„SAP R/3 ist reif für’s Museum“

SAP treibt mit Hochdruck die Modernisierung seiner Kernprodukte voran. Rund 700 Entwickler sollen angeblich unter der Leitung von Vorstandsmitglied Peter Zencke seit Juli 2002 im Projekt "Vienna" an einer Konzept-Software arbeiten. Die Ideen sind allerdings alles andere als neu: Sie reichen bis Mitte der Neunziger Jahre zurück.

Dass SAP-Software als monolithisch gilt, ist spätestens seit einer Studie der Analysten von Forrester Research aus dem Jahre 1995 bekannt. SAP R/3 sei „reif für das Museum“ konstatierten die Auguren damals. Der Grund: Das Konzept für die – im Vergleich zu Mittbewerbern – als modern bezeichnete Client-Server-Lösung sei veraltet.

Viele der ersten R/3-ABAP-Programme hatten ihre Wurzeln im damals schon rund 10 Jahre alten R/2-System. Allerdings verfügte R/3 über eine schöne bunte Oberfläche und die Möglichkeit, Datenbank und Anwendungen auf verschiedene Softwareschichten zu verteilen. Vergessen wird auch immer wieder gerne, dass R/3 ursprünglich als Offerte für den Mittelstand gedacht war und parallel zu R/2 existieren sollte. Genug der Historie.

Das Projekt Vienna existiert, so viel steht fest. Und das Ziel ist es, die monolithische Softwarestruktur der „MySAP Business Suite“ endlich zu zerschlagen. SAP dementiert diese Aussage offiziell und erklärt, dass das Projekt „Vienna“ dazu diene, „neue Ideen sowie Innovationen für die Plattform und Architektur zu entwickeln, auf der Software entsteht.“

Die neue SAP-Software soll ähnlich wie Konzept-Autos in der Automobilindustrie künftig die technische Basis liefern. Dadurch sollen Redundanzen in SAP-Anwendungen vermieden werden. Komponenten sollen sich künftig modular in unterschiedlichen Anwendungen nutzen lassen. So könnte zum Beispiel ein Modul zur Rechnungslegung sowohl bei einem Telefondienstleister als auch bei einem Energieversorger zum Einsatz kommen.

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1 Kommentar zu „SAP R/3 ist reif für’s Museum“

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  • Am 28. Juli 2004 um 15:43 von Rudi Grom

    SAP Teched / Vienna
    "Vorgestellt habe SAP die ESA-Strategie auf der Teched-Konferenz im Sommer 2003 in Wien – deshalb auch der originelle Codename "Vienna", erinnern sich Besucher der Konferenz heute. Das ist allerdings zu kurz gesprungen: "
    In der Tat zu kurz gesprungen: Die SAP EMEA Teched fand 2003 in Basel statt, Wien hatte das Vergnuegen im November 2001 ! (das ist auch nicht unbedingt im Sommer) Gastgeber sein zu duerfen…

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