Network Appliance: „Der Windows Storage Server ist keine Konkurrenz für uns“

ZDNet: Der Markt wird demnächst um einen neuen Mitspieler reicher sein: Ihre Meinung zum Windows Storage Server von Microsoft?

König: Zunächst stellt sich generell die Frage, ob der Windows Storage Server überhaupt eine Konkurrenz darstellt. Es wird in dem einen oder anderen Bereich immer eine Überlappung mit Microsoft geben. Ich kann mich aber an keine Installation von Microsoft in einem Enterprise-Unternehmen erinnern, typischerweise haben die mittlere und kleinere Firmen als Zielgruppe für den Windows Storage Server.

ZDNet: Microsoft hat jedoch vor wenigen Wochen ausdrücklich Konzerne als potentielle Abnehmer seiner Speicherserver genannt. Muss ihnen da nicht bange werden?

König: Natürlich werden sie das versuchen, wobei ich Probleme durch ihre bestehende Technik sehe. Die Skalierbarkeit der Systeme entspricht einfach nicht dem, was sich der Kunde normalerweise erwartet. Zum anderen sind unsere Kunden davon angetan, dass sie gerade im Hinblick auf die TCO eine zentrale Lösung einsetzen können. Das ist mit der Lösung von Microsoft nicht unbedingt gegeben. Allerdings ist mir klar, dass der Bereich für Low-End-Systeme wachsen wird, wobei diese jedoch immer in Verbindung zu größeren Systemen zu sehen sind. Was sich Momentan im Markt abspielt ist doch folgendes: Firmen legen sich zentrale Speicherlösungen zu, um ein zentrales Backup zu haben. In den Außenstellen aber stellen sie einfache Systeme ab, die das lokale Business abfedern, aber nicht groß gewartet werden müssen. Und solche Komplettlösungen liefern wir. Mein Fazit lautet also: Ich sehe Microsoft eher im unteren Segment, aber selbst da bieten wir bessere Lösungen an.

ZDNet: Sie gelten laut IDC als Marktführer im NAS-Bereich. Eine weitere schmeichelhafte Auszeichnung hat ihnen das „Fortune“-Magazine verliehen: Sie gehören nämlich in den USA aus Arbeitnehmersicht zu einem der beliebtesten Arbeitgeber.

König: Ich würde es begrüßen, wenn vergleichbare Awards auch in Europa verliehen würden.

ZDNet: Was zeichnet Ihre Unternehmensstruktur besonders aus?

König: Wir geben sehr viel Verantwortung an unsere Mitarbeiter ab. Sie wissen sicher selber, dass man, wenn man Verantwortung trägt, sich ganz anders fühlt und handelt. Man ist dem Unternehmen weit mehr verbunden, ohne dazu gezwungen zu werden. Wir versuchen, die Meinung eines jeden Mitarbeiters einzuholen und zu respektieren. Als zweites Merkmal unserer Unternehmenskultur würde ich die Kontinuität bezeichnen. Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Firmen während der Wachstumsphase nie die Ausrichtung verändert.

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