Studie: Deutsche Surfer tauschen MP3s trotz Unrechtsbewusstseins

Phonoverband: "Wer jetzt nicht die Finger von Tauschbörsen lässt, muss mit Folgen rechnen"

74 Prozent der Deutschen wissen, dass Musikangebote in Tauschbörsen illegal sind, 13 Prozent halten das Angebot für legal und 13 Prozent sind sich unsicher. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag des internationalen Tonträgerverbandes IFPI von der GfK in Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Frankreich durchgeführt wurde.

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Phonoverbände eine umfangreiche Informationskampagne durchgeführt. Über 1000 große Unternehmen und mehrere hundert Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wurden angeschrieben und auf die Urherberrechtsverletzung in Tauschbörsen hingewiesen. Mehr als 30.000 illegale Anbieter sollen Instant Messages erhalten haben und vor der Benutzung von Tauschbörsen gewarnt worden sein.

„Illegale Musikangebote gibt es auch in Deutschland millionenfach im Internet, vor allem in so genannten ‚Tauschbörsen‘, in denen auch Deutsche massenhaft Musik zum Downloaden anbieten. Diese Anbieter haben sehr wohl ein Unrechtsbewusstsein, sie glauben nur, dass sie mit illegalen Angeboten nicht erwischt werden. Dies ist jedoch ein Irrtum“, erklärte der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände Gerd Gebhardt. „Wer jetzt nicht die Finger von Tauschbörsen lässt, muss mit Folgen rechnen“, so Gebhardt.

Für die Studie sollen 1000 Personen je Land befragt worden sein. Nirgendwo sei das Bewusstsein um die Illegalität höher als in Deutschland. Die Annahme, die illegalen Anbieter wüssten gar nicht um die Rechtslage oder hätten kein Unrechtsbewusstsein, sei also falsch. In Frankreich liegt der Wert für die Kenntnis der Illegalität bei 57 Prozent, in Großbritannien bei 62 und in Dänemark bei 72 Prozent.

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4 Kommentare zu Studie: Deutsche Surfer tauschen MP3s trotz Unrechtsbewusstseins

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  • Am 6. April 2004 um 9:31 von Wumme

    Schuss nach hinten
    Ich war lange der gleichen Meinung wie die Musikindustrie, bis ich das Buch "31 Songs" von Nick Hornby las. Natürlich wollte ich die Songs, über die ich da las auch hören und habe mir erstmals Musik aus dem Netz geladen. Einiges davon gefiel mir so gut, daß ich mir daraufhin CDs der entsprechenden Bands und Musiker gekauft habe. Und genau so habe ich Filesharing fortan genutzt: wenn ich etwas interessantes über eine mir unbekannte Band gelesen habe, habe ich mir Songs derselben gesaugt und wenn die mir gefallen haben CDs gekauft. CDs sind so teuer geworden, daß es sich wohl nur noch sehr wenige leisten können, CD’s blind zu kaufen. Zumal man unbekanntere Bands ja auch nicht im Radio zu hören bekommt (und da im Radio zu 95% eh nur Mist läuft höre ich nur Wortradio wie DLF oder WDR5).
    In diesem Sinne: zumindest was mich betrifft geht der Schuss nach hinten los.
    Ach ja, eine neue Studie (http://www.netzeitung.de/internet/280325.html) lässt vermuten, daß ich nicht der einzige bin dem das so geht und das die Musikindustrie keinerlei einbussen durch filesharing hat.

  • Am 24. Januar 2004 um 13:04 von MCG

    1 Million weniger für die Milliardenschwere Musikindustrie-Schlimm Schlimm
    Lieber gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen.

  • Am 24. Januar 2004 um 0:52 von scheissegal

    illegal = scheissegal
    illegal = scheissegal

  • Am 23. Januar 2004 um 14:19 von hardi

    Illegale MP3 Downloads
    Wie so oft bietet das internet bereits Ausweichmöglichkeiten.

    Speichern von Radiostreams <-

    Einfach Tools suchen und runterladen.
    Das Kopieren von Radiostreams "soll" legal sein.

    Surfetip und Downloads: http://sourceforge.net/

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