Intels Braut geht fremd: HP baut Server mit AMD-Chip Opteron

Intels rein auf neue 64-Bit-Software ausgelegter Itanium bleibt der schärfste 64-Bit-Konkurrent des Opteron. Rein nach Stückzahlen hat die AMD-CPU hier aber schon gewonnen. Laut den Marktforschern von IDC sind im dritten Quartal 2003 rund 10.700 Opteron-Server ausgeliefert worden. Dem stehen nur 5000 Itanium-Maschinen gegenüber. Der Umsatz der Itanium-Server lag der Studie zufolge jedoch bei 123 Millionen US-Dollar, mit den Opteron-Rechnern wurden nur 61 Millionen Dollar eingenommen.

Dass nun offenbar auch noch HP plant, den Opteron zu verwenden, ist für Intels Itanium indes durchaus ein schwerer Rückschlag: HP hatten den Itanium maßgeblich mitentwickelt. Der Markt scheint HP aber zu diesem Schritt zu zwingen, meint zumindest James Governor, Analyst bei Redmonk: „Welche Wahl haben sie denn? Sehr wenige Firmen kaufen Itanium-Systeme. AMD-Lösungen werden den Leuten aber aus den Händen gerissen.“

Am Markt gemessen, lassen sich die beiden 64 Bit-CPUs Itanium und Opteron aber auch nicht direkt vergleichen. Der Opteron ist bisher vor allem für Server mit bis zu vier Prozessoren vorgesehen, der Itanium für noch größere Systeme. Bei den Vier-CPU-Servern dominiert aber noch Intels Xeon. Die Analysten sehen hier die die grössten Wachstumsmöglichkeiten für den AMD-Prozessor.
Roger Kay, Analyst bei IDC, wollte HPs Schwenk zu AMD nicht bestätigen oder dementieren. Er ist aber der Meinung, das mache durchaus Sinn. Immerhin, so Kay, setze HP in seinen Blade-Servern auch schon Transmeta-CPUs ein. Orthodoxe Entscheidungen seien dem Analysten zufolge damit bei Hewlett-Packard schon lange vom Tisch.