Mydoom zwingt SCO.com in die Knie

Attacke schlimmer als erwartet

„Mission accomplished“ – das kann sich der Viren-Autor von Mydoom.A jetzt sagen. Sein digitaler Übeltäter hat sein Ziel erfüllt und am gestrigen Sonntag für einen langen Ausfall der SCO-Site gesorgt. Seinem kleinen Bruder Mydoom.B steht die Bewährungsprobe noch bevor: Er soll ab morgen die Site von Microsoft lahmlegen. Die Attacken sollen wie bereits berichtet bis zum 12. Februar anhalten.

Laut SCO hat eine massive Flut von Anfragen die Site „komplett unerreichbar“ gemacht. Die Attacke habe Samstag nacht begonnen, bereits am frühen Sonntag morgen sei SCO.com in die Knie gegangen, so das Unternehmen aus Utah.

„Diese Riesen-Attacke wurde mit Sicherheit von hunderttausenden Computern weltweit ausgeführt, die mit dem Virus infiziert wurden“, so SCOs Technik-Chef Jeff Carlon in einer Stellungnahme auf der eigenen Site, die kurz darauf wegen eines neuen Angriffs nicht mehr abgerufen werden konnte.

Insgesamt soll die URL laut Netcraft ab 5:09 Uhr morgens deutscher Zeit für rund 16 Stunden nicht erreichbar gewesen sein. Ein Grund für die ungewöhnliche Länge des Ausfalls könnte darin liegen, dass einige der infizierten Computer ihre Systemzeit falsch eingestellt haben und somit der Angriff nicht komplett synchron, sondern in Schüben lief.

SCO hat inzwischen bestätigt, dass der Angriff früher als erwartet startete. Sowohl die Geschwindigkeit, als auch der Umfang des Angriffs hat IT-Experten überrascht. „Das ist die größte, einzelne DOS-Attacke aller Zeiten“, so der F-Secure-Manager Mikko Hypponen. Sein Unternehmen hatte bereits Mitte letzter Woche Mydoom als den „schlimmsten Virus aller Zeiten“ bezeichnet. Er geht davon aus, dass weltweit über eine Million Rechner mit dem Virus Mydoom befallen sind.

SCO hatte wie Microsoft eine Belohnung von 250.000 Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Viren-Autors führen. Einige Spezialisten gehen inzwischen davon aus, dass der Wurm in Russland programmiert und ausgesetzt wurde. Die B-Variante soll ab dem morgigen Dienstag eine Attacke auf Microsoft.com starten.

Betroffen von den „Mydoom“-Attacken sind Computer mit den Betriebssystemen Microsoft Windows 98, ME, NT, 2000 und XP. Alle großen Anbieter von Antiviren-Software bieten entsprechenden Schutz gegen den Schädling auf ihren Internet-Seiten an. Wichtige Hinweise zum Wurm und seine Entfernung gibt auch das BSI. Alle Experten warnen erneut dringend davor, Anhänge von nicht zweifelsfrei identifizierten E-Mails zu öffnen.

Themenseiten: Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

11 Kommentare zu Mydoom zwingt SCO.com in die Knie

Kommentar hinzufügen
  • Am 2. Februar 2004 um 19:27 von Andreas Pagel

    Mydoom und die verheerenden Angriffe
    Warum sollen eigentlich die Anwender die Zeche mit teuren Firewalls und permanenten Downloads von Patches etc., für die unausgegorene und darüber hinaus noch ziemlich teure Software bezahlen, nur um irgendwelche Hacker davon abzuhalten eben diese milliardenschweren Konzerne mit ihrer eigenen Gier nach Prestige und Geld zu attackieren. Wird die angebotene Software dadurch billiger?, oder bekommen wir Schadensersatz?

    • Am 2. Februar 2004 um 22:25 von cyb

      AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Oder einmal anders herum gefragt:
      Wer bezahlt eigentlich den Schaden, den Pc/Internetbenutzer dadurch verursachen, dass sie sich und ihr System nicht up to date halten?
      So zahlreich wie solch Attacken die letzten Tage auftreten, kann es nicht und wird es wohl auch so bald nicht sein, einen Virus oder ein anderes gefähliches Script zu schreiben.
      Es liegt auch nicht an den Software-Autoren wie ms oder symantec,die obendrein ihr Bestes tun, wenn sich user nicht bewusst sind, was ihre ungeschützten Virenschleudern verursachen können. Schließlich gibt es auch noch kein besseres Mittel gegen HIV/Aids, als wie sich ausreichend zu schützen.
      Und wer meint, die nötige Software wäre ihm zu teuer, der sollte sich dann eben mal, anstatt des neuesten Kinoreissers, ´n Virenschutz bei emule und co ziehen.

      Mit freundlichen Grüßen

      cyb

    • Am 2. Februar 2004 um 23:05 von O-Brian

      AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Als erstes sind die meisten User selbst schuld, wenn Sie Mails unbekannter herkunft einfach öffnen und es ist den Usern auch nicht abzugewöhnen. Zweitens ist M$ nun einmal das am weitesten verbreitetste "möchtegern OS" Betriebssystem, das nun mal voller Bugs und Mängel steckt. Ich mache solche Mails nur unter Linux auf, welches vielleicht auch nicht das perfekteste OS ist aber weniger stöanfällig, da man als Benutzer keine Rechte besitzt im System "hermuzupfuschen", wie bei Win****, welches auch immer.
      Leider gibt es nun mal auf dem Desktop Markt mehr Windows als Linux PCs so dass sich solche Viren und andere Schädlinge in dieser Monokultur schnell verbreiten können. In der Natur ist es doch genauso. je grösser eine Monokultur bei Pflanzen ist desto grösser ist der Schaden durch Schädlinge.

      Es lebe Linux

      Grützi,
      O-Brian

    • Am 3. Februar 2004 um 7:36 von Pinguin

      AW: AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      SCO,hat sich dieses Problem selbst geschaffen. Wer sich so viele Programmierer zum Feind macht.
      Wer als normal User Win** installiert ist mit bei default mit "heruntergelassener Hose" im Netz. Diese Tasache nutzen die Würmer und Vieren und können so besten gedeien.
      Linux ist vieleicht noch nicht so komfortabel wie M$, aber man ist bedeutent sichere unterwegs im Netz

      Lang lebe Linux

    • Am 3. Februar 2004 um 8:23 von feles

      AW: AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Mann O´Brian, da hast du dir doch selber ein Ei gelegt. Sollte Linux irgendwann einmal eine ähnliche Verbreitung habe wie die Windows Betriebssysteme, dann werden Virenprogrammierer auch Lücken in Linux suchen und finden, da glaub mal dran. Und wenn du die Mail unbekannter Herkunft dann auch aufmachst…

    • Am 3. Februar 2004 um 8:39 von no comment

      AW: AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      >> Oder einmal anders herum gefragt:
      Wer bezahlt eigentlich den Schaden, den Pc/Internetbenutzer dadurch verursachen, dass sie sich und ihr System nicht up to date halten?<<

      Ich würde sagen der, welcher den Schaden verursacht hat -> MS!

      Wenn ich ein fehlerhaftes Produkt auf den Markt bringe, dann muß ich es kostenfrei nachbessern (wozu haben wir ein Produkthaftungsgesetz). Das bedeutet kostenfreie Updates und Downloads von 0800er-Nummern. Es ist einem privaten Nutzer nicht zuzumuten (am besten noch per analoger Leitung) täglich oder wöchentlich Megabytes an bugfixes auf seine Kosten downzuloaden!

      Oder bezahlst Du Teile und Arbeitszeit an Deinem Auto, wenn es einmal wöchentlich wegen einer Rückrufaktion in dei Werkstatt muß?

      Ich bin hier für das Verusacherprinzip, nicht dafür, dass der Kunde wieder alles ausbaden darf!

    • Am 3. Februar 2004 um 12:51 von O-Brian

      Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Hi feles, das funktioniert unter Linux schon deswegen nicht, da das Linux Mailsystem (innehalb KDE)in einem user-mode läuft und stark eingeschräkte Berechtigung zu Systezugriffen hat.
      Daher haben es Virenschreiber sehr schwer unter Linux Viren zu bauen die sich so schnell und so stark verbreiten.

      Gruß O-Brian

    • Am 3. Februar 2004 um 20:04 von Chief Engineer K

      AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Hallo O-Brian,

      wenn Linux mal die gleiche Verbreitung wie Windows hat, dann werden auch unter Linux etliche mit root-Rechten unterwegs sein.

      MfG

      Klaus

    • Am 8. Februar 2004 um 19:14 von cyb

      AW: AW: AW: Mydoom und die verheerenden Angriffe
      Was nützt mir ein Schrank voller teurer Medikamente, wenn ich mit einem Auto ohne Bremsen spazieren fahre.
      Und dass der zwangsläufige Modembenutzer hierzulande tatsächlich der Ars.. ist, liegt auch nicht in den Händen von B. Gates. Der schickt Dir SP1, wenns sein muss, sogar mit der Post. Und selbst wenn Du ihn (SP1) dann noch nicht installiert hast, kannst Du nicht MS dafür verantwortlich machen, dass es nun mal zuviele user gibt, die sich einen Dreck um die Sicherheit eines weltweiten Komunikationssystems scheren, das für die heutige Gesellschaft als überlebenswichtig gilt. Was nütz es die Welt über die Vogelgrippe zu informieren, wenn es freaks gibt die dann eben nur so zum Spaß dann eben doch mal `n Hühnchen im Jet spazieren fliegen. Vernunft ist nun mal kein Pflicht, wie Steuernzahlen, oder so. Zumal es auch in Bezug auf Steuern, Ausnahmen gibt.
      Und dann noch die Frage:
      Wenn Alles an Windows usw. so schei… ist, warum wird es dann trotzdem gekauft bzw. benutzt?
      Tassache ist und bleibt, dass wir uns alle, zumindest, was das Thema Geldverdienen angeht, wohl einen dicke Scheibe bei Bill Gates abschneiden könnten. Klar, hätte ich windows auf den Markt gebracht, hätte ich es auch um vieles besser gemacht.
      Nichts für ungut aber solche diskusionen langweilen irgend wann.

      MfG
      cyb

  • Am 2. Februar 2004 um 13:27 von maddevil

    wie komme ich an den wurm?
    Ich finde den Wurm gut!
    Ich gratuliere dem Programierer auf diesem Weg und hoffe das MydoomB auch einschlägt.
    Habe ihn leider nicht auf meinem System.

    • Am 2. Februar 2004 um 19:12 von Nobody

      AW: wie komme ich an den wurm?
      Wie wäre es mit ein bisschen in der digitalen Erde zu buddeln. Vieleicht kommt da ja ein richtig fetter zappelnder zum Vorschein.
      Oder aber bei einer Wurmfarm vorbeischauen.
      Lol

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *