HP Openview Storage Data Protector lässt sich am besten als unternehmensweite Backup-Lösung bezeichnen, die sich besonders für gemischte Umgebungen eignet. Man kann das Produkt zwar auch auf einem einzelnen Server einsetzen, aber dafür gibt es einfachere Lösungen, die einige weniger steile Lernkurve aufweisen. Das Produkt ist wirklich nur für große Unternehmen oder für kleinere Standorte, die voraussichtlich sehr schnell wachsen werden, zu empfehlen.
Data Protector kann sämtliche Backup-Anforderungen eines Unternehmens zentral über eine – auf den ersten Blick – einfache Schnittstelle verwalten. Befasst man sich jedoch eingehender mit dem Programm, stößt man natürlich auf sehr viel mehr Komplexität. Von der Konsole aus können Server und Geräte per Fernzugriff verwaltet werden – und zwar bis zur Installation von Clients und Modulen auf entfernten Servern.
Die Verwaltung von Geräten ist nicht so intuitiv wie bei anderen Programmen, aber es man nicht allzu lange, um mit der darüberliegenden Logik zurechtzukommen, und es ist eine ziemlich ausführliche Liste an Standardgeräten vorgegeben.
Data Protector teilt das Unternehmen in „Zellen“ auf, wobei eine Zelle aus einem Cell Manager (der die gesamte Backup-Datenbank verwaltet), Client-Systemen und Backup-Geräten besteht. Auf den Client-Systemen muss der Backup-Agent installiert sein, damit sie vom Cell Manager aus verwaltet werden können; die Installation kann natürlich per Fernzugriff erfolgen.
Handelt es sich also um ein sehr großes oder geographisch verteiltes Unternehmen, kann dieses in eine Reihe von Zellen aufgeteilt werden, um so logische Gruppierungen und separate administrative Kontrolle zu ermöglichen oder leistungsbasierten Anforderungen gerecht zu werden.
Das Programm verfügt über eine äußerst leistungsfähige Medienverwaltung und ermöglicht die Gruppierung von Medien in Medien-Pools, so dass Geräte nicht einzeln verwaltet werden müssen. Barcode wird unterstützt, wodurch Medien automatisch verfolgt, geladen und entladen, gewechselt und verwaltet werden können.
Data Protector unterstützt direkte oder serverlose Backups, Split Mirror Backups – wobei das Programm bis drei primäre Spiegel zulässt, die rotiert werden können – und Snapshots oder zeitpunktbezogene Kopien von Datenbanken.
Auch wenn man ihn als „Snapshot“ bezeichnen kann, sei doch angemerkt, dass der Volume Shadow Copy-Service aus Microsoft Windows Server 2003 ebenso unterstützt wird wie die Automated System Recovery-Funktion von Microsoft.
Die Administrationssoftware läuft unter Windows NT bis 2003, HP-UX 11.x und Sun Solaris 7 und 8. Backup-Agents sind für eine sehr breite Palette an Betriebssystemen verfügbar, darunter XP 64-Bit und Compaq Tru64, Novell Netware und verschiedene Versionen von Unix und Linux. Auch die Unterstützung von Anwendungsagenten ist umfangreich und deckt alle wichtigen Datenbanken und Backup-Geräte-Server ab.
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2 Kommentare zu Es gibt immer ein Zurück: vier Disaster-Recovery-Lösungen
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Disaster Recovery Lösungen
Nur auf der letzte Seite geht der Autor auf die Besonderheit "Disaster" ein, insgesamt ist die Betrachtung noch zu idealistisch.
Es beginnt damit, dass ein Unternehmen ohne Not keinen leistungsfähigen Server in Reserve vorhält – die Lieferzeit für vernünftige Server liegt ohne besonderen Vertrag im Bereich von Tagen. Dann muss ein Notfall-Szenario davon ausgehen, dass mehr als nur ein Server nicht verfügbar ist, evtl. das gesamte RZ oder Gebäude. Also muss auch das Datensicherungslaufwerk neu beschafft werden, bei Tapes mit dem gleichen Formfaktor!
Wenn nur ein einzelner Server ausfällt entstehen bei den üblichen vernetzten Applikationen Inkonsistenzen durch die Recovery eines einzelnen Systems.
Als Faustregel gilt, dass alles, was nicht in einem echten vollständigen Test überprüft wurde, nicht funktioniert. Aus meiner Praxis weiss ich, dass viele Datensicherungen auf Band nicht nutzbar sind, weil Dateien oder ganze Bänder nicht lesbar sind, bzw. neuere Dateien nicht in den Backup-Plan aufgenommen wurden. Das heisst, ein Notfallplan muss umfassend sein, vom GAU ausgehen und jedes Jahr mindestens einmal im Test simuliert werden.
Insgesamt ist die Ausfallzeit selbst bei kleinen Notfällen erheblich länger als man sich vorstellt und echte Notfälle in Firmen ohne Notfallplanung führen in mehr als der Hälfte der Fälle zum Untergang des Unternehmens. innerhalb von 12 Monaten (Versicherungsaussagen).
Es gibt immer ein Zurück: vier Disaster Recovery Lösungen
man hat beim Lesen der Artikel absolut nicht den Eindruck das der Autor von dem Thema wirklich etwas versteht, geschweige denn Ahnung von den am Markt erhältlichen Produkten hat.