Protector ist ein recht einfaches Programm und wird in der Powerquest-Werbebroschüre kurz und bündig als „eine Festplatten-basierte Echtzeit-Backup- und Disaster-Recovery-Lösung“ beschrieben. Mit der Virtual Volume Imaging Technology von Powerquest werden der aktive Status, das Betriebssystem, die Dateien und die Konfiguration des Servers erfasst und können dann auf SAN, NAS oder ein RAID-Array gespeichert werden, ohne dass der Server hierzu offline gehen muss. Die Technologie dürfte Anwendern vertraut sein, die Erfahrung mit Symantec Ghost oder einer ähnlichen Imaging-Software haben.
Verabschiedet sich also einmal der komplette Server, rollt man einfach einen neuen Server herein und führt eine „Bare-Metal“-Wiederherstellung innerhalb von wenigen Minuten durch – ohne sich mit Treibern, Patches und Updates herumärgern zu müssen (eine Bare-Metal-Wiederherstellung umgeht die Neuinstallation des Betriebssystems, erstellt automatisch eine Festplatten-Partition und stellt das gesamte System ohne manuelles Eingreifen wieder her).
Außer der Bare-Metal-Wiederherstellung ist Protector auch in der Lage, nur das Betriebssystem, die Daten oder einzelne Dateien oder Ordner wiederherzustellen. Eine praktische Funktion ist die Möglichkeit, gesicherte Dateien als Laufwerke mit reinem Lesezugriff zur gemeinsamen Nutzung mit anderen Anwendern einzusetzen.
Dieser Ansatz weist eine offensichtliche Einschränkung auf: Zur Durchführung einer Bare-Metal-Wiederherstellung muss der neue Server mit dem alten praktisch identisch sein; so kann man zum Beispiel nicht einfach den alten No-Name-Server durch ein HP-Gerät ersetzen. Eine weitere Einschränkung von Protector ist die Tatsache, dass es lediglich Windows 200x, Windows NT und Windows Small Business Server unterstützt.
Die Benutzerschnittstelle ist sehr aufgeräumt und einfach, was angesichts des simplen Funktionsumfangs vielleicht nicht überraschend ist. Die Schnittstelle ist so einfach zu bedienen, dass man innerhalb weniger Minuten einen Backup-Task erstellt hat und ein Server-Backup durchführen kann, ohne auch nur einen einzigen Blick in die Online-Hilfe zu werfen.
Zum Erstellen eines Backup-Jobs sind nur wenige einfache Schritte erforderlich; neben „Komplettsicherung“ und „Inkrementelle Sicherung“ und dem zu Grunde liegenden Zeitplan gibt es nur wenige weitere Optionen. Die Wiederherstellung eines Laufwerks ist ebenso simpel; wenn das Systemlaufwerk streikt, kann eine bootfähige Rettungsdiskette erstellt werden, um die gesicherten Daten abzurufen. Außerdem kann man problemlos einzelne Dateien oder Ordner aus der Sicherungsdatei wiederherstellen.
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2 Kommentare zu Es gibt immer ein Zurück: vier Disaster-Recovery-Lösungen
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Disaster Recovery Lösungen
Nur auf der letzte Seite geht der Autor auf die Besonderheit "Disaster" ein, insgesamt ist die Betrachtung noch zu idealistisch.
Es beginnt damit, dass ein Unternehmen ohne Not keinen leistungsfähigen Server in Reserve vorhält – die Lieferzeit für vernünftige Server liegt ohne besonderen Vertrag im Bereich von Tagen. Dann muss ein Notfall-Szenario davon ausgehen, dass mehr als nur ein Server nicht verfügbar ist, evtl. das gesamte RZ oder Gebäude. Also muss auch das Datensicherungslaufwerk neu beschafft werden, bei Tapes mit dem gleichen Formfaktor!
Wenn nur ein einzelner Server ausfällt entstehen bei den üblichen vernetzten Applikationen Inkonsistenzen durch die Recovery eines einzelnen Systems.
Als Faustregel gilt, dass alles, was nicht in einem echten vollständigen Test überprüft wurde, nicht funktioniert. Aus meiner Praxis weiss ich, dass viele Datensicherungen auf Band nicht nutzbar sind, weil Dateien oder ganze Bänder nicht lesbar sind, bzw. neuere Dateien nicht in den Backup-Plan aufgenommen wurden. Das heisst, ein Notfallplan muss umfassend sein, vom GAU ausgehen und jedes Jahr mindestens einmal im Test simuliert werden.
Insgesamt ist die Ausfallzeit selbst bei kleinen Notfällen erheblich länger als man sich vorstellt und echte Notfälle in Firmen ohne Notfallplanung führen in mehr als der Hälfte der Fälle zum Untergang des Unternehmens. innerhalb von 12 Monaten (Versicherungsaussagen).
Es gibt immer ein Zurück: vier Disaster Recovery Lösungen
man hat beim Lesen der Artikel absolut nicht den Eindruck das der Autor von dem Thema wirklich etwas versteht, geschweige denn Ahnung von den am Markt erhältlichen Produkten hat.