Eine weitere mögliche Bluetooth-Anwendung ist die Kopplung einer Digitalkamera an das Handy. So können Bilder direkt über das Handy versandt werden. Was zunächst praktisch klingt, hat aber noch zwei nicht zu unterschätzende Schwächen.
Der erste Haken: Die Auswahl der Bluetooth-fähigen Digicams beschränkt sich bisher auf zwei Modelle: Sonys 4-Megapixel-Modell DSC-FX77 und die Eye-Q Go Wireless von Concord, die allerdings nur einen 2-Megapixel-Sensor besitzt. Der zweite Haken: Die Bilder von Digitalkameras sind sehr umfangreich und bringen die Datenübertragung auch bei Nutzung von GPRS und HSCSD an den Rand der Leistungsfähigkeit beziehungsweise stellen die Geduld der Nutzer auf die Probe. Die Handys mit GPRS oder HSCSD stoßen bisher bei 26 bis 28 KBit/s an ihre Grenze. Einige Handys können Daten sogar nur mit 13 KBit/s versenden. Da wird der Versand zu einem langwierigen Unterfangen. Auch die Kosten darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, verlangen die Netzbetreiber doch bis zu 10 Cent pro 10 Kilobyte. Bei einer einzigen Datei mit einem Umfang von 200 Kilobyte werden so schon 2 Euro für die Übertragungskosten fällig.
Eine andere Bluetooth-Anwendung hält Kodak für Fotografen bereit. Der Fotospezialist bietet eine Fotostation an, die sich Fotohändler in den Laden stellen können. Die Stationen haben unter anderem eine Bluetooth-Schnittstelle, mit der sie Bilder aus dem Handy empfangen und diese direkt auf Fotopapier ausdrucken.
Zubehör für Technikfreaks
Mit Synchronisierung, Headset und Kfz-Freisprecheinrichtung sind die sinnvollsten Anwendungen bereits aufgezählt. Nichtsdestotrotz gibt es noch weiteres Zubehör. Sicherlich lohnt es sich nicht eigens für die Anbindung eines Handys einen Bluetooth-fähigen Drucker anzuschaffen. Doch wer ihn bereits hat, kann damit vom Handy aus Listen, Kontakte oder Notizen ausdrucken.
Sony Ericsson und Nokia bieten Digitalstifte an, mit denen sich Mitteilungen, Notizen und sonstige Einträge einfach handschriftlich erstellen lassen.
Sinnfrei aber originell: Bluetooth-ferngesteuertes Modell-Auto von Sony Ericsson. (Bild: Sony Ericsson) |
Der Stift digitalisiert die Zeichen und schickt sie per Bluetooth ans Handy. Von dort kann man die Notizen in E-Mails, MMS-Nachrichten oder in die Notizverwaltung einarbeiten.
Nokia hat noch einen Bildbetrachter, der sich an das Fernsehgerät oder einen Videobeamer anbinden lässt. Damit kann man Bilder aus dem Handy per Bluetooth an den Betrachter schicken und auf dem TV-Bildschirm anschauen.
Völlig sinnfrei und nur zum Zeitvertreib geeignet ist ein Bluetooth-Handyzubehör von Sony Ericsson: ein kleines Modellauto, das sich mit einem Bluetooth-Telefon per Funk fernsteuern lässt.
Fazit
Immer mehr Mobiltelefone haben Bluetooth integriert. Dennoch hat sich die Technologie in der Anwendung noch nicht richtig durchgesetzt. Das ist schon daran zu erkennen, dass kaum ein Modell auf den Infrarotport verzichtet, obwohl es die eigentlich viel praktischere Funktechnik an Bord hat. Die vor etwa sechs Jahren bei der Vorstellung von Bluetooth prognostizierte Vielfalt an Anwendungen findet man heute nicht. Hier dominieren Headsets und Freisprecheinrichtungen. Von den vorhergesagten Möglichkeiten, per Bluetooth zu bezahlen oder beispielsweise sichere Erkennungsmechanismen für Türöffner zu implementieren, ist nichts mehr zu hören.
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