Beispiel PC: Setzt sich in den Unternehmen – ähnlich wie bei den Konsumenten – der Trend zum Notebook mit drahtloser Technik durch, oder bestehen die Finanzcontroller auf den preisgünstigeren Desktops, die in den meisten Fällen reichen? Für eine Modernisierung des Geräte- und Softwareparks spricht die dramatisch gestiegene Zahl an Firmengründern. Sie brauchen keine Rücksicht auf vorhandene Infrastrukturen zu nehmen. Warum Strippen ziehen, wenn sich das Netz weit problemloser drahtlos aufbauen lässt. Außerdem lässt sich mit WLANs und Notebooks weit flexibler auf räumliche oder personelle Änderungen reagieren, als mit fest verlegten Netzen. Der weltweite Umsatzsprung von 40 Prozent für 2003, den die amerikanische Synergy Research Marktforschungsgruppe meldet, erklärt sich aber zum überwiegenden Teil aus dem Geschäft mit Konsumenten. Eine zentrale Bedeutung haben hier Notebooks, die mit vorinstallierten Wireless-Karten (z.B. Apple) oder mit entsprechenden Chips (Centrino von Intel) ausgeliefert werden.
Doch bei all dem Jubel sollte eine gewisse Diskrepanz nicht übersehen werden. Wenn für einige Bereiche wie Smartphones, WLANs, PCs oder Business Intelligence zweistellige Wachstumsraten realistisch sind, zumindest hier zu Lande aber laut Bitkom-Prognose nur mit einem Gesamtanstieg des Informations- und Kommunikationsmarktes mit rund fünf Prozent gerechnet werden kann, dann muss es Verlierer geben. Relativ klar ist, dass zu ihnen die Anbieter gehören werden, die auf große Industrie-Projekte angewiesen sind. Die Zeit der umfangreichen ERP-Projekte ist vorbei.
Derweilen hoffen die Speicherhersteller auf eine Boom mit Life-Cycle-Management, Microsoft hat sich vorgenommen, den Mittelstand für Customer Relationship Management zu erobern, glaubt man den Bildschirmherstellern wird es bald nur noch flache LCD-Displays geben. Die Entscheidung von US-Gerichten, Sprachübertragung via Internet nicht den Regeln der Telefongesellschaften zu unterwerfen, verspricht einen Boom für Voice over IP zumindest jenseits des großen Teiches.
Es gibt einfach zu viele Hoffnungsträger für den kleinen Wachstumskuchen. Daher steht vielen Anbietern trotz positiver Aussichten eine Zitterpartie bevor. Wer, so die bange Frage, wird im Aufschwung zu den Verlierern gehören?
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