Das Marktforschungsinstitut Gartner rät Unternehmen zur Vorsicht beim Umgang mit Kamerahandys. Nach Schätzungen werden bis zum Jahr 2006 rund 80 Prozent aller in Westeuropa und den USA verkauften Mobiltelefone über eine eingebaute Kamera verfügen. Das ist ein wesentliches Thema für die Sicherheit eines Unternehmens bzw. den Schutz der Privatsphäre der Mitarbeiter, bemerkt Gartner.
Unternehmen sollten eigene Sicherheitsprogramme entwickeln, wie mit Kamerahandys umzugehen sei. Eine totale Verbannung aus dem Firmenbereich sei kurzsichtig und schwer zu kontrollieren, schreiben die Marktforscher. „Die meisten Unternehmen haben ganz einfach nicht das Personal oder das Geld, um effektive Überprüfungen durchzuziehen“, betont Ken Dulaney von Garnter. Stattdessen sollten Firmen bestimmte „Sicherheitszonen“ definieren, wo Kamerahandys nicht zum Einsatz kommen dürften und wo dies auch überprüft werden könne. In allen anderen Bereichen sollte es Richtlinien dafür geben, was akzeptabel ist und was nicht.
Richtlinien zum allgemeinen Gebrauch seien effektiver als die Verbannung solcher Handsets. „Es sind nämlich nicht nur die Kamerahandys, die ein potenzielles Sicherheitsrisiko für Unternehmen darstellen“, sagt Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Bestimmte Handys verfügen etwa auch über eine Voicefunktion und können Gespräche aufzeichnen. Daher sei es schwer, eine klare strenge Linie zu ziehen, welche Handys in der Arbeit erlaubt und welche nicht erlaubt sind.
Nach Ansicht der Gartner-Forscher gibt es außer den Handys noch eine Reihe anderer Hightech-Erzeugnisse, die ein potenzielles Risiko für Firmen darstellen, weil sie sich etwa für Betriebsspionage eignen. Dulaney meint, dass deshalb die Firmenpolitik nicht nur auf Kamerahandys abzielen soll, sondern alle Techniken umfassen soll, die den Transfer von Informationen aus dem Unternehmensbereich auf tragbare Geräte ermöglichen.
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