RAID-Controller für Serial ATA: Hat SCSI endgültig ausgedient?

Kann eine serielle Datenverbindung schneller sein als eine parallele? Nicht, wenn die elektrischen Parameter und Rahmenbedingungen gleich sind, etwa Taktrate und Kabellänge. Schließlich steigt die Geschwindigkeit einer parallelen Verbindung proportional mit der Anzahl der Datenleitungen.

Die 40poligen IDE-Kabel sind jedoch ein einfach aufgebautes System ohne Abschirmungen – auf diesen Leitungen kann die Taktrate nicht beliebig erhöht werden. Störeinflüsse und Übersprechen zwischen den Leitungen treten vermehrt bei sehr hohen Taktraten auf.

Um dem entgegenzuwirken, gab es in der Vergangenheit schon einige Verbesserungen beim parallelen ATA-Interface, beispielsweise eine neue Konstruktion mit 80-poligen Flachbandkabeln. Jede zweite Ader hat hierbei Massepotenzial und schirmt die Datenleitungen besser gegeneinander ab. Zusätzlich wurde im Rahmen der UDMA-133-Spezifikation die maximale Länge der Flachbandkabel auf 45 Zentimeter begrenzt.

Für noch höhere Taktraten und Entfernungen genügt der bisherige Aufbau der Flachbandkabel nicht mehr. Die einzelnen Datenleitungen müssten noch besser abgeschirmt werden. Der Aufwand bei einem 40-poligen Datenkabel wäre immens und kaum bezahlbar.

Anders sieht es bei SATA-Kabeln aus – hier werden nur vier Adern für die Datenübertragung genutzt. Diese können sehr viel besser konstruiert und aufwändiger abgeschirmt werden. Dadurch sind höhere Takt- und Übertragungsraten möglich. Obendrein werden Störimpulse bei SATA-Kabeln durch eine simple wie elegante Technik minimiert. Normalerweise würde für die serielle Übertragung eine einzelne Leitung pro Übertragungsrichtung genügen. Damit wären zwei Leitungen in einem SATA-Kabel ausreichend. Tatsächlich werden jedoch insgesamt vier Adern verwendet: ein Paar für jede Übertragungsrichtung. Das Signal, mit dem die Nutzdaten übertragen werden, ergibt sich aus der Differenz zwischen den beiden einzelnen Leitungen. Störungen, denen die Leitung ausgesetzt ist, verändern die Signale auf beiden Adern gleichermaßen. Am Ende bleibt die Differenz der Signale gleich – und das Ausgangssignal unverändert.

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Neueste Kommentare 

11 Kommentare zu RAID-Controller für Serial ATA: Hat SCSI endgültig ausgedient?

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  • Am 25. August 2005 um 21:46 von otto

    Stein-ALT
    Der Artikel ist 1 1/2 Jahre alt. Man sieht’s nicht gleich. Warum stopft ihr das Netz mit Datenmüll zu?

    • Am 11. Dezember 2005 um 22:00 von Stephan R. Palm

      AW: Stein-ALT
      Der Artikel ist nicht nur stein alt sondern behauptet auch noch SATA Stecker wären praktisch, dabei sind SATA Stecker das Grauen an und für sich. SATA Stecker sind die mit abstand schlechtesten Festplattenstecker mit denen ich bisher gearbeitet habe. Wer so was ins Netz stellt muss hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Und noch was, das Konzept Kabel so auf zu bauen wie SATA Kabel ist ja auch nun nicht neu. Also braucht man auch da nicht so einen Mist zu schreiben. Da sollte jemand seine Lizenz zum Unsinn verbreiten abgenommen bekommen. Ach ja, noch so am Rande: Ich hab ein SATA Raid und muss meine SATA Kabel regelmässig ersetzten weil die so schrottig sind und ich nehm schon nur die besten die ich finden kann.

  • Am 27. März 2004 um 1:37 von Daniel Kupfer

    maximale Geschwindigkeit zählt nicht
    Der Autor hat garantiert noch nie ein System mit IDE und SCSI selbst getestet, sonst wüsste er dass die Zugriffszeit der bestimmende Faktor für die Geschwindigkeit einer Festplatte ist, nicht die maximale Übertragungs- bzw. Lesegeschwindigkeit. Und da ist SCSI nach wie vor deutlich besser: 6.2 gegenüber 17.8 ms!

    • Am 27. März 2004 um 19:12 von Heia-mann

      AW: maximale Geschwindigkeit zählt nicht
      Das steht ja auch so im Text. Dennoch sind IDE/SATA-Platten um den Faktor 7 günstiger. Außerdem richtet sich der Artikel an kleine Offices und interessierte Anwender, die eher günstiges Equippment suchen und dafür ist der Artikel ganz gut.

  • Am 8. März 2004 um 8:40 von Christian Werner

    Von Äpfeln und Birnen
    Ich gehe zu meinem Obsthändler und Verlange ein Kilo Obst. Genauso könnte man Ihren Kurztest beschreiben.
    Wenn man schon einen Vergleich von SCSI mit IDE oder S-ATA Lösungen betreiben will, dann sollte man dies auch auf ein sauberes Fundament bauen. Ein IDE-Raid-0 mit einer EINZELNEN SCSI-Platte zu vergleichen ? Kann mit jemand ein Beispiel aus der Praxis nennen bei dem in einem Server-System ein Raid-0 zum Einsatz kommt oder einen Server mit nur einer SCSI-Platte?

    Die Praxis schaut doch eher so aus, dass selbst in eine Entry-Level-Server ein Raid-5 Verbund zum Einsatz kommt. Und wer hat in einem vernünftigen Server nur 4 Platten im Einsatz? Normalerweise hat man schon mal mindestens 3 Platten im Raid-5-Verbund plus eine Hot-Spare-Platte. Und schon sind die 4 Anschlüsse eines S-ATA-Controllers belegt. Pech bei Erweiterungen. Nicht einfach eine weitere Platte einhängen, sondern 4 neue Platten kaufen …

    Zum Preis-Thema:
    Sicherlich scheint S-ATA auf den ersten Blick billig zu sein. Und für die "Profis" die sich in Ihre Game-Station ein RAID-Verbund einbauen auch sicherlich eine gute Alternative, doch wenn man im Server-Bereich S-ATA-Raid mit SCSI-Raid vergleichen will kommt man mit den entsprechenden Componeten (Cache-Raid-Controller, echte S-ATA-Platten, …) durchaus auf das gleiche Preisniveau.

    Und wenn man sich auf die zukunftigen S-ATA-Normen 300 und 600 beruft, wo ist dann die I-SCSI Norm und weitere in der Pipeline befindlichen Normen????

    Fazit: Der Streit zwischen dem SCSI und den IDE-Lager geht weiter. Nur hätte ich von Ihrem Verlag ein objektiven Vergleich erwartet. Sonst kann ich mir auch die ComputerBild kaufen ;-(

    • Am 9. März 2004 um 14:07 von unknown

      AW: Von Äpfeln und Birnen
      hmmm – da hat aber auch der Kommentator
      schlecht recherchiert : iSCSI ist genormt und (in meiner Firma) bereits im Einsatz. Und jetzt bitte nur nicht kommen mit Antworten wie : … das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen (iSCSI <-> FCP).

    • Am 27. April 2004 um 12:55 von Moritz Darge

      AW: Von Äpfeln und Birnen
      Ich war auf der cebit und habe einen MSI-Mann gefragt, warum sie kein RAID 5 direkt auf ihre Platinen bauen. Er hat darauf geantwortet, MSI hätte sich darüber durchaus Gedanken gemacht. Allerdings könne man RAID 0, 1 und sogar 0/1 einfach verdrahten. Für RAID 5 müsse hingegen ein Chip eingebaut werden. Der sei zu teuer und würde zudem noch Platz wegnehmen, was das Layout erschwehren würde. Also gibt’s RAID 5 immer nur mit seperatem Controller.

      "Die Praxis schaut doch eher so aus, dass selbst in eine Entry-Level-Server ein Raid-5 Verbund zum Einsatz kommt. Und wer hat in einem vernünftigen Server nur 4 Platten im Einsatz? Normalerweise hat man schon mal mindestens 3 Platten im Raid-5-Verbund plus eine Hot-Spare-Platte."

  • Am 7. März 2004 um 19:43 von Hermann Schläpfer

    Hat SCSI endgültig ausgedient?
    Ihre Tests sind sehr oberflächlich betrachtet um die s-ata mit SCSI vergleichen zu können muss man erst einmal die Unterschiede der Internen Plattenelektronik kennen auserdem sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich ein IDE-Raid und ein S-ATA-Raid mit einer einzelen SCSI-Platte vergleiche zeug das von großer unkenntnis der Materie. SCSI optimiert die Kopf-Wege S-ATA nicht das bedeutet bei großen Servern einen rapieden abfall der IO-Leistung wenn viele user gleichzeitig zugreifen. Es gib auch schon echte S-ATA Platten die sind aber genau so teuer wie SCSI-Platten. Wenn man die Controller Preise vergleicht ist ein SCSI-Raid bedeutend preiswerter als S-ATA.

  • Am 6. März 2004 um 4:50 von Alex

    fehlender Kandidat FastTrak S150 SX4
    Ich finde da fehlt noch ein SATA-Raid Controller und zwar der Promise FastTrak S150 SX4, dieser Controller kann mit einem 256 SDRAM Cache-Modul bestückt werden.

  • Am 6. März 2004 um 0:59 von O-Brian

    schlecht recherchiert
    Der vergleich zwischen IDE-Raid und SCSI Plattenvergleich hinkt etwas. In eurem Benchmark Test habt ihr eine ! Seagate SCSI LVD 360 Platte an einem SCSI Controller getestet gegen ein IDE Raid. Aber habt ihr mal ein SCSI LVD 360 Raid z.B. ICP Vortex im Raid 0/1/5 Verbund gegen ein IDE Raid antreten lassen ? Das fehlt leider in eurem Testbericht. Da kann man dan erst richtig sehen wie die IDE-Platten (auch im Verbund) von SCSI an die Wand georgelt werden, was den Datendurchsatz angeht. Was mich persönlich an den "Billig-IDE-Controllern" stört, dass sie keinen Cache haben geschweige denn einen freien Platz für ein Speichermodul zum nachrüsten. Auf den ICP Vortex Controllern ist mindestens 64 MB Cache oder mehr vormontiert (SCSI-Version).
    Zudem ist wohl immer noch so, die Gesamtperformance im Netzwerk bei mehreren Zugriffen gleichzeitg auf eine (oder mehrere) IDE-Platten im Fileserver bei den obengenannten die Performance drastisch sinkt, während bei SCSI Platten unter Last einen eher konstanten Datenstrom liefern.
    Gut die Performance der Hardware ist heutzutage recht hoch, aber trozdem würde ich jederzeit eine SCSI-Platte einer IDE-Platte vorziehen.
    Noch eins zu den Kabellängen bei Serial ATA und ATA/133: Ich habe hier in m einem Bigtower ATA/133 80-polige Rundkabel im Einsatz die bis zu 90 ! cm lang sein dürfen da die Leitung doppelt geschrimt ist. Es gibt bisher auch keine Performance-Einbussen zu verzeichnen mit den IDE-Rundkabeln.

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