SCO: Durchgesickerte Mail nur ein Missverständnis

Kapitalzuschuss nicht 86 Millionen Dollar groß - und nicht von Microsoft

Die SCO Group hat eine Nachricht dementiert, die Microsoft mit einer 86 Millionen Dollar großen Investition in Verbindung gebracht hatte. Der Autor habe das Venture missverstanden.

Die Nachricht, die S2 Partners-CEO Michael Anderer am 12. Oktober an SCOs Vizepräsidenten Chris Sontag und Chief Financial Officer Robert Bench gesandt habe, sei aber echt. Darin scheint es um die Entlohnung zu gehen, die Anderer für die Vermittlung von Venture-Kapital für SCO erhalten hatte. „Microsoft wird insgesamt 86 Millionen für uns und Bay Star zusammen einbringen“, heißt es in der Mail, die auf der Website der Open Source Initiative veröffentlicht worden war.

Eric Raymond, ein Wortführer der Open Source- und Linux-Gemeinde, kommentierte Anderers Memo wie folgt: „Hier haben wir den noch rauchenden Colt. Wir wissen jetzt, dass Microsoft wenigstens 86 Millionen Dollars für SCO aufgebracht hat, aber laut der SCO-Telefonkonferenz (am Mittwoch) hatten sie Bargeld-Reserven von 68,5 Millionen. Wäre Microsoft nicht gewesen, hätte SCO jetzt mindestens 15 Millionen Dollar Schulden.“

SCO erkannte das Memo als authentisch an, lehnte aber die Schlüsse des Autors ebenso wie die Ranymonds ab. Die Investition von nur 50 Millionen Dollar in SCO durch Baystar Capital sei nicht durch eine Teilnahme Microsofts zustandegekommen, sagte SCO-Sprecher Blake Stowell. „Wir glauben, dass diese E-Mail nur ein Missverständnis durch einen externen Berater war, der an einem bestimmten Projekt gearbeitet hat, das mit der Baystar-Transaktion nicht zusammenhängt. Er wurde damals über seinen Irrtum aufgeklärt“, so Stowell, der ein Statement ablas. „Im Gegensatz zu Eric Raymonds Spekulationen hat Microsoft die Baystar-Transaktion weder geleitet noch sich daran beteiligt.“

Stowell wollte über dieses Statement hinaus keine Kommentare abgeben und weigerte sich, CNET News.com eine Kopie der einschlägigen Mail zukommen zu lassen. Anderer konnte bislang nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Themenseiten: Business, Software

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu SCO: Durchgesickerte Mail nur ein Missverständnis

Kommentar hinzufügen
  • Am 6. März 2004 um 21:45 von Martin Neudeck

    Ich hab´s geahnt, hätte jedoch nicht gedacht, das die so dämlich sind.
    Bei der ganzen SCO-Geschichte hatte ich mir immer überlegt: warum? Und: wär hätte den einen Vorteil davon?
    Zuerst dachte ich: "Diese Mormonen wollen es jetzt mit der ganzen Welt aufnehmen!" (SCO ist, so viel ich weiß, fast vollständig Eigentum der Mormonischen Gemeinde).
    Dann dachte ich: "Aber nach dem ganzen Viren-/und Sicherheitsdesaster von Bill´s Verein, also Microsoft, und der sich immer weiter ausbreitenden Linux-Euphorie, käme es Microsoft doch ganz recht wenn die Linux-Gemeinde vor den Kadi gezogen wird, oder?".
    Das ein Analyst nur etwas "mißverstanden" hat ist hinterher leicht gesagt, den jetzt sind die Reporter von der Leine und fangen erst richtig an zu suchen.
    Da sieht mann mal wieder, mit ehrlichem Verhalten und Offenheit, kann mann nie etwas verkehrt machen den wenn mann nichts zu verheimlichen hat kann mann auch nichts "mißverstehen" (also die Wahrheit über verborgenen Machenschaften in einer Mail schreiben).
    Oh, Mann! Ich glaube jetzt muß sich Bill (also Microsoft) sehr warm an ziehen….."fg"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *