Welche Unterschiede ergeben sich durch den langsameren Speicher, die alternative Festplatte und die schwächere Grafik in der Praxis und bei Applikationsbenchmarks?
Der Business Winstone 2002, der die Leistung des Systems bei Einsatz gewöhnlicher Büro- und Internet-Software misst, ermittelt für die Neuauflage des Rechners erstaunliche 47,2 Punkte. Das sind glatt drei Punkte mehr als beim Vorgängermodell (44,6 Punkte). Dabei zeigt ein Speichertest, dass die RAM-Bausteine in der Tat das System bremsen. Sie erzielen im Benchmark von Sisoft Sandra 1198 (Integer-Berechnung) beziehungsweise 1224 MByte/s (FPU). PC3200-Speicher erzielt dagegen 1423 (Integer) beziehungsweise 1458 MByte/s (FPU).
Die Leistungssteigerung muss also an der aktuelleren Festplatte liegen, die im High-End Disk Winmark immerhin 36,3 Punkte erzielt, eventuell auch an den mittlerweile verfügbaren Treibern und dem BIOS: Fujitsu Siemens hat daran gedacht, die aktuelle BIOS-Version 1.6 einzuspielen, die unter anderem auch keine Probleme mit bestimmten USB-Geräten mehr macht. Im Oktober vergangenen Jahres war die Athlon-Plattform ja noch neu und die Optimierungsmöglichkeiten besonders groß.
Dies zeigt sich ganz besonders auch im Multimedia-Benchmark Content Creation Winstone 2003, der unter anderem das Programm Lightwave nutzt. Dieses hatte ursprünglich die Multimedia-Erweiterungen im Athlon 64 aufgrund eines Fehlers nicht korrekt angesprochen. Mittlerweile ist ein Patch verfügbar, mit dem der Rechner 57,3 Punkte in dem Test schafft. Der Vorgänger hatte nur 52,0 Punkte verbuchen können – trotz stärkerer Grafikkarte, die bei Multimedia-Anwendungen ja auch eine Rolle spielt.
Entsprechend ist der 3D-Spiele-Test 3DMark 2003 der einzige gefahrene Benchmark-Test, bei dem sich die weit billigere Neuauflage hinter dem Vorgänger einreiht. Mit der Radeon 9600XT macht sie 3697 Punkte. Die Radeon 9800 Pro hatte noch 5744 Punkte erzielt.
Außerdem wurde auch der Stromverbrauch des PCs gemessen. Der liegt im ‚ausgeschalteten‘ Zustand bei 3,7 Watt, im Leerlauf bei 108,7 Watt und unter Last (CPU-Warming durch CPUStabtest) bei 128,9 Watt. Schaltet man aber das Stromspar-Feature Cool ’n‘ Quiet ein, sinkt der Verbrauch im Leerlauf auf 75,7. Alles sind gute Werte im Vergleich insbesondere zu Systemen mit Intels Prescott-CPU, darunter auch ein Scaleo 800 von FSC, aber ganz allgemein ist der Verbrauch für einen Rechner mit AGP-Grafikkarte sehr akzeptabel. (Um Cool ’n‘ Quiet zu nutzen, geht man übrigens im Bereich „Bildschirmschoner“ der „Anzeige“ auf „Energieverwaltung…“ und aktiviert „Minimaler Energieverbrauch“.)
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