Die Integration der drei Hauptanwendungen untereinander ist sehr gut. Wenn man z. B. eine Broschüre mit einer Bitmap-Grafik hat, kann man mit einem Doppelklick auf das Bild in CorelDraw Corel Photo-Paint starten und die erforderliche Bearbeitung vornehmen. Sobald man zu CorelDraw zurückkehrt, ist das bearbeitete Bild bereits da. Auf ähnliche Weise kann man mit der Maus ein Bild in Corel RAVE ziehen und Animations-Effekte hinzufügen.
Die neuen dynamischen Hilfslinien bieten temporäre Hilfslinien für eine bessere Kontrolle über die Erstellung und Platzierung von Objekten. |
Die neuen Funktionen der CorelDraw Suite konzentrieren sich auf die Benutzerfreundlichkeit. CorelDraw enthält nun z. B. das Formerkennungs-Tool, das versucht, eingegebene Skizzen automatisch in gängige Formen umzuwandeln. Wenn man beispielsweise einen etwas schiefen, krakeligen Kreis mit der Maus zeichnet, greift die Formerkennung auf ihr eingebautes Wissen zurück, erkennt die Form und verwandelt sie in einen perfekten Kreis. Dieses Tool funktioniert am besten beim Skizzieren von Kreisen und Rechtecken, doch bei den Tests wurden auch komplexere Formen wie z. B. Pfeile gut erkannt. Bei Polygonen waren die Ergebnisse nicht so gut, aber zum schnellen Zeichnen von Organigrammen oder Präsentationsvorlagen ist dieses Tool durchaus nützlich.
CorelDraws zweite größere Neuerung sind die an CAD-Programme erinnernden Snapping-Funktionen: Wenn man die dynamischen Hilfslinien aktiviert, erscheinen temporäre blaue Linien, sobald die Maus sich über bestimmte Punkte wie z. B. das Zentrum eines Objekts bewegt. Diese Hilfslinien sind äußerst praktisch, wenn man Objekte in Relation zueinander anordnen möchte.
Mit dem neuen Formerkennungs-Tool kann man bestimmte Formen wie z. B. Kreise und Dreiecke skizzieren und das Tool konvertiert sie dann automatisch in die korrekte Form. |
Die beiden anderen Programme der Suite haben in Version 12.0 keine größeren Erweiterungen erfahren. Corel Photo-Paint wurde um einen Retuschierpinsel zum Entfernen von Defekten (Staub, Kratzer, Falten) aus Fotos ergänzt. Leider schien das Tool bei den Tests einfach nur Pixel zu verschmieren, was nicht gerade beeindruckend ist. Corel RAVE erhielt eine Symbol-Bibliothek zur Speicherung häufig verwendeter Objekte. (Symbole sind definierte Objekte, auf die man mehrfach innerhalb eines Dokuments verweisen kann, wodurch sich die Dateigröße verringert.)
Service und Support
Ab März 2004 wird Corel seine Support-Struktur neu organisieren, so dass Anwender der CorelDraw Graphics Suite 12.0 mehr Support-Optionen zur Verfügung haben. (Das Unternehmen behält allerdings sein in drei Stufen aufgegliedertes System bei: Classic, Priority und Premium Support.) Alle registrierten Benutzer der CorelDraw Graphics Suite erhalten den technischen Support Classic. Auf dieser Stufe bietet Corel im Rahmen der Garantie unbegrenzt kostenlosen Support per E-Mail und über die Knowledge Base, und zwar rund um die Uhr, im Vergleich zum bisherigen begrenzten 30-Tage-Telefonsupport. Corel verspricht eine Beantwortung von E-Mail-Anfragen innerhalb von 24 Stunden.
Der Telefonsupport kostet 20 Euro pro Vorfall, 141 Euro pro Jahr für bis zu 10 Supportfälle oder 294 Euro pro Jahr für 15 Supportfälle. Für Benutzer, die etwas knapp bei Kasse sind, gibt es glücklicherweise auf der Website von Corel eine FAQ-Datenbank mit Suchfunktion sowie Unmengen von Newsgroups, in denen man Fragen stellen und Antworten von anderen Benutzern erhalten kann.
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