Laut dem IT-Manager der Firma war die Technologie noch das geringste Problem. Viel schwieriger war es, die Ablehnung des Managements zu überwinden. Wie konnten die Anwälte und Manager schließlich sicher sein, dass die Mitarbeiter tatsächlich arbeiten und nicht auf der faulen Haut liegen?
Um diesen Widerstand zu überwinden und einen genauen Überblick über die Situation zu bekommen, musste eine feste Bewertungsrichtlinie erstellt werden. Das Lanier-System ermöglicht die Protokollierung der Mitarbeiterproduktivität. Weil die Ergebnisse bereits vorher wöchentlich aufgelistet und zur Überprüfung bei der Personalabteilung eingereicht wurden, wurde dies nicht als zusätzliche Belastung empfunden.
Danach wurde ein Pilotprojekt mit einigen kompetenten Mitarbeitern gestartet, die in einem eigenen Stockwerk des Büros arbeiteten und einen Heimarbeitsplatz simulierten, indem sie über Ferneinwahl und nicht über eine Netzwerkverbindung auf die Ressourcen zugriffen. Drei Monate vor dem Pilotprojekt wurde zum Vergleich ein Transkriptions-Durchschnittswert ermittelt, der mit den während des Projekts ermittelten Durchschnittsstunden verglichen wurde. Das Ergebnis des Pilotprojekts erstaunte alle Betroffenen: Zwei Mitarbeiter erreichten eine Produktivitätssteigerung von ca. 50 Prozent im Vergleich zu den internen Mitarbeitern, ein dritter sogar von 70 Prozent.
Während des Pilotprojekts konnten die IT-Mitarbeiter auftretende Probleme vor Ort untersuchen und beheben, was die Diagnose deutlich vereinfachte. Zunächst änderte sich der Umfang der technischen Unterstützung nicht. Der Standort verfügte bereits über eine hohe Verfügbarkeit und 24-Stunden-Support, und da die Mitarbeiter mit der Behebung der üblichen Probleme vor einer Neueinführung bereits vertraut waren, waren Probleme genauso schnell gelöst wie bei der Unterstützung anderer externer Anwender.
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1 Kommentar zu Die Vorteile der Telearbeit
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Freue mich für die Firma
Es ist schon ungewöhnlich zu hören, das es einige Firmen darum geht "Mitarbeiter zu halten" und nicht rauszuschmeissen. Ich finde der Artikel sollte eine PFLICHTLEKTÜRE für alle Entscheider werden, denn Rationalisierung ist nicht mit Wegrationalisierung (von Arbeitskräften) gleichzusetzen. Es freut mich dass es irgendwo auf der Welt (leider nicht im ach so fortschrittlichen Deutschland) Menschen gibt denen andere Menschen wichtig sind.