Eingriffe in das BIOS sind eine heikle Angelegenheit. Oft steht der Schaden, der bei einem Fehler auftreten kann, in keinem Verhältnis zu dem eigentlichen Nutzen. Es ist daher schon im Vorfeld abzuklären, ob ein BIOS-Update den gewünschten Erfolg bringen oder ein bekanntes Problem beseitigen kann. Auskunft darüber stellen die Mainboard-Hersteller auf ihren Internet-Seiten zur Verfügung.
Dabei ist es wichtig, erst einmal die Version des eigenen BIOS zu kennen. Diese Information wird unmittelbar nach dem Einschalten des Rechners am Bildschirm angezeigt. Je nach BIOS-Hersteller kann es sich um die Revisionsnummer (oben am Bildschirm angezeigt) oder das Release-Datum (unten am Bildschirm angezeigt) handeln. Da diese Darstellung meist nur für wenige Sekunden sichtbar ist, empfiehlt sich gegebenenfalls eine Wiederholung dieses Vorgangs. Durch einfaches Drücken der Pause-Taste kann der Boot-Bildschirm eingefroren werden, was das Ablesen wesentlich komfortabler macht.
Versions-Konfusion?
Auf der Website des Herstellers sind unter dem entsprechenden Mainboard meistens gleich mehrere unterschiedliche BIOS-Versionen zum Herunterladen zu finden. Neben der Versionsnummer ist auch das Release-Datum sowie eine Bugfix-Liste angegeben. Letztere sollte maßgeblich zur Aufklärung über die Eignung des BIOS-Updates dienen. Im Zweifelsfalle ist immer das neueste Release zu verwenden, da es alle Änderungen und Bugfixes der Vorgänger-Versionen enthält. Allerdings kann es bei zu großen Release-Sprüngen (beispielsweise von 1.x auf 3.x) zu Problemen kommen. Das Problem lässt sich mit der stufenweisen Anpassung (über 2.x) vermeiden.
Darüber hinaus finden sich auf der Download-Seite auch gleich die entsprechenden Tools für das Flashen. Hier empfiehlt jeder Hersteller ein bestimmtes Tool für bestimmte Modelle seiner Mainboards. Da es sich um Standardprogramme der Hersteller Award und AMI handelt, sind die Funktionen zwar ausreichend, aber dennoch eingeschränkt. Ein weit komfortableres Tool ist Uniflash, zu finden unter www.uniflash.org.
Revival der Exoten
Zu den wichtigsten „Werkzeugen“ beim BIOS-Update gehören 3,5-Zoll-Disketten. Empfehlenswert ist hier die Anschaffung von neuen Disketten, da die eventuell vorhandenen, betagten Modelle aus der Zeit der 386er-Rechner oft nicht mehr zuverlässig genug sind und ein kapitaler Datenverlust durch Schreib- oder Lesefehler droht. Diese Disketten sind müssen als MS-DOS-Disketten inklusive Bootsystem formatiert werden, um als Startdiskette zu dienen. Herkömmliche Windows-Startdisketten eignen sich in keiner Weise für diesen Zweck! Am besten ist die Verwendung von DR-DOS.
Sicher ist sicher: Disketten für das Update |
Die Formatierung kann jedoch auch unter Windows vorgenommen werden. Im Fenster „Arbeitsplatz“ erhält man durch einen Klick mit der rechten Maustaste auf das Diskettensymbol die Auswahl „Formatieren“ mit der Option „MS-DOS Startdiskette erstellen“. Alternativ kann innerhalb der Eingabeaufforderung mit dem Befehl format a: /s der gewünschte Effekt erzielt werden.
Anschließend sollte der Inhalt der Diskette, insbesondere die autoexec.bat- sowie config.sys-Datei nochmals genauer betrachtet werden. Finden sich hier Hinweise auf eventuelle Speicherverwaltungsprogramme wie himem.sys, ramdisk oder gar dblspace, sind diese unbedingt vor Verwendung der Diskette zu entfernen.
Ein „trockener“ Probelauf, also das Booten des Rechners von Diskette, ohne irgendwelche Updates vorzunehmen, ist in jedem Falle anzuraten.
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