SAP: „RFID lohnt sich bald auch bei einem Joghurtbecher“

ZDNet: Der „Biztalk Server 2004“ verfügt zum Beispiel über eine Business Process Engine. Mit ihr sollen Geschäftsvorgänge über unterschiedliche Applikationen hinweg gesteuert werden. Die Komponente stützt sich auf die Spezifikation Business Process Execution Language (BPEL). Auch Sie setzen bei der Exchange Infrastructure 3.0 auf eine Process-Engine, die BPEL unterstützt. Sie bildet die Grundlage für die Steuerung von Geschäftsprozessen außerhalb von SAP-Anwendungen, wobei der „Integration Server“ SAP-eigene und fremde Systeme verbindet, das so genannte Cross-Component Process Management. Können Sie uns einen Überblick über die Funktionsweise der Spezifikation bzw. der Process-Engine geben?

Haendly: Man muss sich das so vorstellen: Geschäftsprozesse werden heute nicht mehr innerhalb einer singulären Komponente abgearbeitet. Dass heißt: Früher konnten Sie einen Geschäftsprozess zwischen Mitarbeitern mit R/2 – aber auch noch R/3 – innerhalb des Unternehmens optimieren. Selbst wenn Sie heute eine Lösung von einem einzelnen Anbieter im Einsatz haben, haben Sie es dennoch mit unterschiedlichsten Komponenten zu tun, die untereinander Informationen austauschen. Hinzu kommen erhöhte Anforderungen von Zulieferern und Kunden. Cross-Component Business Process Management stellt sich genau diesen Herausforderungen. Bei einem Order-to-Cash-Prozess beispielsweise tauschen sich die Komponenten einer CRM-Lösung mit dem Backend-ERP-System aus, hinzukommen Informationen – vielleicht die Kreditprüfung – aus dem Web. Schlussendlich wird ein Lieferprozess, und wieder in einem anderen System die Rechnungserstellung angestoßen. Für dieses Zusammenspiel brauchen Sie das Cross-Component Business Process Management. BPEL ist ein Standard, der hilft, diese Prozesse zu beschreiben und die Ausführung zu steuern.

ZDNet: Wohltuend fällt uns auf, dass die SAP darauf verzichtet, in diesem Zusammenhang von Web Services zu sprechen.

Haendly: Web Services sind die Funktionalität, die von den Komponenten bereitgestellt werden. Semantisch hilft ein Web Service jedoch nicht sehr viel – diese ganze Business Process Execution Language spielt eigentlich auf einer höheren Ebene. Es stimmt aber, diese einzelnen Funktionalitäten werden entweder als Web Services zur Verfügung gestellt. Oder aber es handelt sich um proprietäre Schnittstellen von Einzelkomponenten, die dann aber beispielsweise über eine Exchange Infrastructure oder andere Integration Broker als Web Services nutzbar werden.

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1 Kommentar zu SAP: „RFID lohnt sich bald auch bei einem Joghurtbecher“

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  • Am 29. März 2004 um 20:09 von Realist

    Datenschutzrechtlich bedenklich
    RFID-Chips könnten problemlos ausgelesen und mit entsprechender Motivation könnten Käuferprofile und sogar Bewegungsprofile erstellbar werden.

    So gut die Technik für Firmen sein kann, der Verbraucher sollte Produkte, mit dieser Technik ausgezeichnet werden, ablehnen.

    Datenschutz geht vor Firmeninteresse!

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