SAP: „RFID lohnt sich bald auch bei einem Joghurtbecher“

ZDNet: In Sachen Portaltechnik hat SAP vor, das unter Windows und einigen Unix-Derivaten lauffähige Enterprise Portal 6.0 etwa Mitte des Jahres auch für Linux freizugeben. Wie sieht die Kooperation mit der Open Source-Entwicklergemeinde aus?

Haendly: Wir haben das erste R/3-System vor rund vier Jahren für Linux freigegeben. Auch unsere SAP DB-Datenbank ist seit Jahren Open Source. Die Vermarktungsrechte haben wir an die schwedische Firma MySQL übergeben – Sie sehen also, Open Source unterstützen wir schon lange und vielfältig. Gerade in den Betriebssystem- und den Datenbank-Märkten sehen wir ein großes Potential für Open Source. Es handelt sich dabei um eine Technologie, die, wenn sie erst einmal einen gewissen Stand erreicht hat, sich oftmals langsamer weiter entwickelt. In hoch-innovativen Bereichen bin ich noch nicht überzeugt, ob sich Open Source dort durchsetzen kann. Aber wir verfolgen das genau.

ZDNet: In letzter Zeit wird ja heftig darüber diskutiert, inwieweit sich Open Source im Unternehmensumfeld, gerade im Highend-Bereich, durchsetzen kann.

Haendly: In den Bereichen Datenbanken und Betriebssysteme, die wir – wie gesagt – schon seit Jahren unterstützen, bin ich nicht skeptisch, was den Erfolg von Open Source betrifft. Das sind praktisch statische Anwendungen. Aber es gibt jedoch Bereiche, in denen sich Software sehr schnell weiterentwickelt. Vermutlich wäre eine globale Entwicklergemeinde beispielsweise mit dem ständigen Anpassen von Geschäftsprozessen überfordert. Vielleicht sind da eher Einzelunternehmen gefragt, die Ihre Lösung gegen Geld anbieten. Das ist eine fast philosophische Frage.

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1 Kommentar zu SAP: „RFID lohnt sich bald auch bei einem Joghurtbecher“

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  • Am 29. März 2004 um 20:09 von Realist

    Datenschutzrechtlich bedenklich
    RFID-Chips könnten problemlos ausgelesen und mit entsprechender Motivation könnten Käuferprofile und sogar Bewegungsprofile erstellbar werden.

    So gut die Technik für Firmen sein kann, der Verbraucher sollte Produkte, mit dieser Technik ausgezeichnet werden, ablehnen.

    Datenschutz geht vor Firmeninteresse!

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