Das Gesprächsvolumen im europäischen Festnetz ist im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent gesunken. Die Zahl der Festnetzanschlüsse verringerte sich insgesamt um 500.000. Der Mobilfunk macht gegenüber der Festnetztelefonie zunehmend Marktanteile gut. Das geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan hervor.
„Haupttriebkräfte für den Ersatz der Festnetztelefonie durch Mobilfunk sind zunehmender Wettbewerb in der mobilen Sprachtelefonie, Sättigung des Mobilfunkmarktes, UMTS-Kapazitäten und das Aufkommen der ortsabhängigen Gebührenabrechnung“, sagte Frost & Sullivan-Analyst Jan Sythoff. Der zunehmende Wettbewerb im Festnetzbereich, die Preisbildung sowie die Probleme mit Netzabdeckung und Sprachqualität verlangsamten diese Entwicklung derzeit noch.
Hoffnungsträger für den Mobilfunkmarkt ist ein funktionierendes UMTS. „Die Festnetzbetreiber dürften davon profitieren, dass die Mobilfunkanbieter hierbei nicht auf ihre Märkte abzielen“, so Sythoff. Doch dürften sich die Mobilfunkbetreiber schon bald wieder auf dem Festnetzmarkt nach neuen Einnahmequellen umsehen. Die ortsabhängige Gebührenabrechnung, wie sie derzeit von O2 in Deutschland angeboten wird, kann der Studie zufolge zum Ersatz des Festnetzes durch den Mobilfunk beitragen.
Am ehesten sind offenbar Privatkunden bereit, ganz auf einen Festnetzanschluss zu verzichten, um die entsprechenden Gebühren zu sparen. Unternehmen sind derzeit noch etwas vorsichtiger. Aus ihrer Sicht sprechen noch zu viele Argumente gegen einen kompletten Wechsel zum Mobilfunk. Dazu zählen Bedenken wegen Zuverlässigkeit, Netzabdeckung und Nebenstellenanlagen-Funktionen. Laut Studie sind aber schon Ansätze für das zukünftige drahtlose Büro erkennbar.
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