ZDNet: Themenwechsel und Frage an den SQL-Spezialisten: Seit zehn Jahren gibt es den SQL Server – wie wollen Sie zu den Konkurrenten und Marktführern IBM und Oracle aufschließen?
Pries: Wenn man sich den Windows-Datenbank-Markt ansieht, der natürlich von uns adressiert wird, dann ist der SQL-Server die absolut dominierende Datenbank. Im Gesamtmarkt haben wir es geschafft, den gesamten Unix-Datenbank-Markt im Hinblick auf Umsätze zu überrunden. So kann man wahrscheinlich nur schwerlich von „aufschließen“ sprechen. Ein Bereich, in dem wir gerade im letzten Jahr stärker geworden sind, ist die 64 Bit-Implementation vom SQL-Server in Highend-Systemen. Erfolgreich waren wir auch darin, über die relationale Datenhaltung hinauszugehen und SQL-Server als Database Management Suite zu positionieren, die sowohl relationale, als auch Business Intelligence-, als auch ETL-Komponenten wie Data Transformation Services enthält.
Gerade im Business Intelligence-Umfeld haben wir uns stark entwickelt und sind laut OLAP-Report führender BI-Infrastruktur-Anbieter. Beim SQL-Server müssen Sie für spezielle Komponenten nicht extra zahlen – das gibt uns eine gute Chance, uns zu positionieren. Und das passt gut zu unserem CeBIT-Auftritt mit Fokus auf die Reporting Services, eine Server-basierte Berichts-Infrastruktur. Die wird künftig Teil des SQL-Server sein.
ZDNet: Was ist beim SQL-Server außerdem Neues zu erwarten?
Pries: Bei Yukon arbeiten wir an mehreren Bereichen: Zum einen die .Net-Integration, überschrieben mit dem Titel ‚Developer Projectivity‘. Es geht darum, beispielsweise eine Middle Tier unter .Net, entwickelt etwa mit einer Hochsprache wie C#, in den Datenbank-Kern zu verlagern. Dadurch soll der Bruch zwischen Middle Tier-Entwicklung und Datenbank-Entwicklung – auf der einen Seite SQL, auf der anderen eine Hochsprache – ausgeglichen, und eine konsistente Softwareentwicklung ermöglicht werden. Das weite ist der besagte Bereich Business Intelligence, der weiter forciert werden soll.
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