Zu verlangen, dass Microsoft den Media Player aus Windows entfernt, statuiert dagegen einen erschreckenden Präzedenzfall. Wenn man einmal für einen Augenblick eine mögliche Antipathie gegenüber Microsoft außer Acht lässt und sich vorstellt, Bürokraten in Brüssel würden einem vorschreiben, was man in seine eigene Software integrieren darf und was nicht – wie sehr würde das den Entwicklungsprozess verlangsamen?
Auf den ersten Blick erscheint diese Maßnahme harmlos: Microsoft muss zwei Versionen von Windows anbieten, eine mit integriertem Media Player, eine ohne. Microsoft muss die Version ohne Media Player nicht billiger anbieten, auch wenn dies eher das Ergebnis realpolitischer Erwägungen ist als Konsens unter den EU-Wettbewerbshütern. Der Europäische Gerichtshof erster Instanz sieht Versuche, Preise zu diktieren, nicht so gern. Daher war das Beste, was die Kommission zustande brachte, die Auflage, dass die Version ohne Media Player nicht mehr kosten dürfe als die Version mit integriertem Media Player.
Höchstwahrscheinlich werden sich die meisten Verbraucher für die Version mit Media Player entscheiden, da sie eine Version bevorzugen dürften, die zum selben Preis mehr an Funktionen zu bieten hat. Das ist ein Problem, denn es könnte künftig Argumentationshilfe für die Kommission liefern, Microsoft noch weitere regulatorische Auflagen zu verpassen (wenn man nicht will, dass die Konkurrenz einen überholt, muss man ihr einen Klotz ans Bein binden). Abgesehen davon bedeutet dies allerdings, dass Entwickler sowohl innerhalb wie außerhalb von Microsoft nicht länger sicher sein können, dass ein Media Player mit bestimmten Performance-Eigenschaften und einem bestimmten Satz von wieder verwendbaren APIs in Windows enthalten ist.
Man stelle sich einmal die Frage, warum es wichtig ist, das Internet durch ein standardisiertes Kommunikationsprotokoll (TCP/IP) zu vereinheitlichen, oder warum das Web vom HTTP-Protokoll dominiert wird? Diese Standardisierung ermöglicht Anwendungen, die bei unterschiedlichen Computer-Architekturen, wie sie von Leuten wie Bruce Schneier und der CCIA befürwortet werden (wenn man etwas zwischen den Zeilen liest), unmöglich gewesen wären. Entwickler können so bestimmte Annahmen über die für ihre Anwendungen verfügbaren Technologien machen und entsprechend handeln.
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13 Kommentare zu EU-Verurteilung von Microsoft ist ein großer Fehler
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An alle Nörgler
Dann nehmts Linux oder ein anderes System wenn es euch nicht gefällt.
Angebot und Integration
Angebot zusätzlicher Applikationen und deren zwingende Integration in ein System mit der Bemerkung ohne sie läuft das BS nicht, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wenn die Möglichkeit bestünde bei der Installtion MediaPlayer, IE, Outlook und wer weiß noch was alles nicht zu installieren wäre es etwas anderes. Mit der gleichen Argumentation könnte MS ja auch das Office Paket integrieren und keiner dürfte etwas sagen. Mal ganz davon abgesehen daß die Integration vom MediaPlayer ) mit seiner Datenübermittlung illegal ist. Es darf mir keiner vorschreiben Daten übermitteln zu müssen. Weiter gelten für Marktbeherschende Firmen andere Regeln. Bei einem ausgeglichen Markt kann man ausweichen, da aber die gesamte Welt auf Windows ausgelegt ist, gibt es in vielen Bereichen keine Alternative, der User hat keine Wahl. Das Beispiel TCP/IP ist lächerlich. MS kann nicht anders weil viele Server auf Unix-Systemen basieren und MS kann das nicht ignorieren, somit muß es die Kommunikation unterstützen
Dialer Analogie
Herr Carol hat seine Meinung und seine Kompetenz möchte ich ihm nicht widersagen.
Ich mag mich aber an das Beispiel der 0190 Dialer erinnern. Diese waren ebenfalls völlig legal zu Werke getreten, da es kein Gesetzt gab, dass Programme zum unerwünschten Verbindungsaufbau mit horrenden Gebühren bis dato für rechtswidrig erklärte.
Nichtsdestotrotz gab das gericht den Geschädigten Recht.
Ich würde mir die Sache mit MS nicht so einfach machen, wie sie Mr Carroll nach ausschaut.
Lächerlicher Artikel!!!
Die "Apfelkuchen-mit-grünem Fahrrad-vergleichen"-Polemik täuscht nicht über die fadenscheinige Argumentation hinweg!
Jeder Gerichtsprozeß entscheidet irgendwann über die Legalität eines Sachverhalts. Deswegen ist er bis dahin nicht legal gewesen.
Wenn Herr Caroll i.A. am Sinn des Kartellrechts zweifelt, ist ihm sowieso nicht zu helfen.
Selten so schlechten Artikel gelesen ..
Allein der Vergleich von TCP/IP mit dem Windows Media Format schreit eigentlich nach Bestrafung. Einen schlechteren Artikel habe ich wirklich bisher zu diesem Thema nicht gelesen. Ich kann garnicht soviel Essen wie ich Kotzen möchte …
AW: Selten so schlechten Artikel gelesen ..
"Allein der Vergleich von TCP/IP mit dem Windows Media Format schreit eigentlich nach Bestrafung. Einen schlechteren Artikel habe ich wirklich bisher zu diesem Thema nicht gelesen. Ich kann garnicht soviel Essen wie ich Kotzen möchte … "
GENAU: Mir scheint dieser Artikel von BG persönlich gesponsort. MS nutzt seine Marktsituation mehr als schamlos aus. Das soll hier mit inkompetenten Mitteln gerechtfertigt werden. SCHÄM DICH, Kritikaster!!
Nachhilfe Jura / VWL
Ich würde dem Interviewten empfehlen sich in juristischen und volkswirtschaftlichen Grundkursen entsprechendes Wissen anzueignen, bevor er sich ein Urteil erlaubt.
Es war noch nie erlaubt wettbewerbverhinderndes Verhalten auszuüben, von daher kann von einer nachträglichen Illegalisierung nicht die Rede sein. Des weiteren gibt es zahlenmäßig ausreichende und argumentativ stichhaltige Hinweise, dass der Markt nicht in allen Fällen das Mittel der Wahl ist um optimal zu wirtschaften.
Sie haben die Wahl…
… und das ist gut so.
Allerdings ist mir Ihr Beitrag zu polemisch.
Was es bedeutet, wenn die viele nicht einkaufen wollen, erleben wir z.Z. in Deutschland. Ich sehe es im übrigen auch nicht ein, das ein Stuhl (für den ich 180DM schon zu viel fand) jetzt 170 € kostet. Warum sollte Ihnen das bei Autos und Computern nicht gelingen? Sie MÜSSEN nicht auf die Software von Microsoft (bzw. auf den Stuhl für 180€, das "verbuggte" Auto)setzen.
Ich glaube, das der Markt funktioniert hat. Wir haben jetzt z.B. Linux (vorher Novell) etc. als Konkurenz zu MS Produkten.
Aber ich denke schon, dass diese Hersteller selbst geniale Software schreiben (oder von mir aus zukaufen) sollen, anstatt zu meckern, dass Sie die Integration nicht so hinbekommen wie der Originalhersteller.
Microsoft = High Level?
Ich weis eines aus 20 Jahren Erfahrung mit PCs ganz gewiss.
Meine PCs stürzten nicht ab wenn kein Microsoft Produkt als Betriebssystem installiert war, d.h. als es DR-DOS und Novell-DOS gab.
Davor nur Ärger und danach auch nur Ärger.
Ich kann also Herrn Correll in seiner Argumentation nicht folgen.
Ich habe so gut wie keine Probleme mit Viren weil ich werder IE noch Outlook benutze.
Ich frage daher recht unverblümt, ob der Herr in Irland für seinen Artikel von Microsoft bezahlt wurde?
AW: Microsoft = High Level?
>Davor nur Ärger und danach auch nur
>Ärger.
Ich habe 1996 einmal auf meinem nunmehr von meinen Kindern benutzen Rechner neu installiert und habe seit nunmehr 8 Jahren ein stabiles Windows 95.
>Ich habe so gut wie keine Probleme
>mit Viren weil ich werder IE noch
>Outlook benutze.
Und ich habe keine Probleme, obwohl ich Outlook und IE benutze :-)
>Ich frage daher recht unverblümt, ob
>der Herr in Irland für seinen Artikel
>von Microsoft bezahlt wurde?
Welches beschränkte Weltbild haben Sie eigentlich?
EU-Verurteilung von Microsoft sei ein großer Fehler
Ich denke, man sollte sich vielleicht eher die Frage stellen, welchen Nutzen der Autor haben könnte, so etwas zu schreiben. Vielleicht gibt es jemanden, der ihn dafür bezahlt – vielleicht auch nicht…
Vielleicht ist Herr Carroll auch eher einer der Verfechter des Neoliberalismus, vielleicht ist er selbst eher etwas anitquiert in seinen Ansichten und nicht die, die er anprangert. Es ist gut, dass wir uns als Europäer immer weiter aus den Fußstapfen des "großen Bruders" entfernen, denn der kalte Kapitalismus wie er dort gepredigt und gelehrt wird, hat ausgedient. Und dazu zählen auch Monopole, die ein Ergebnis dieses kalten Kapitalismus sind. Die Folgen werden wir alle sehr bald zu spüren bekommen. Und das hat überhaupt nichts mit Marxismus zu tun – nur für die, die mich jetzt in diese Ecke drängen wollen.
Für einige Wenige mag dieser kalte Kapitalismus vorteilhaft sein, doch für die Masse der Menschen nicht. Und hier sollte nicht der Wert des Geldes in die Waagschale geworfen werden, sondern die Anzahl der Menschen, die etwas befürworten oder ablehnen. Solange so etwas noch geht. Denn wenn Microsoft & Co (dazu zählen natürlich auch einige europäische Firmen und noch einige wenige Konzerne aus anderen Ländern) so weitermachen dürfen, dann ist der Verbraucher bald völlig den Machenschaften dieser Monopolisten ausgeliefert und muss alles, aber auch wirklich alles akzeptieren, was ihm vorgesetzt wird. Beispielsweise immer wieder eine neue Windows-Version mit zigtausenden von Fehlern. Oder vielleicht bald ein Auto mit ähnlich vielen Fehlern? Oder jeden Preis für jedes noch so schlechte Produkt? Da gibt´s auch andere Beispiele. Deshalb ist diese Entscheidung eine Entscheidung für den Verbraucher. Und das ist richtig so. Ganz gleich ob Media Player rein oder raus, genauso teuer oder nicht und so weiter. Das ist unerheblich. Aber wer weiss? Vielleicht hat jemand Herrn Carroll Geld dafür gegeben, dass er so etwas schreibt. Oder vielleicht besitzt er ein paar Aktien des Redmondter Unternehmens. Vielleicht – vielleicht auch nicht …
EU-Veruteilung von MS ist ein großer Fehler
Ja, das Urteil hat Schwächen. Nein, das Kartellrecht ist kein unnötiges Relikt. Große Organisationen sammeln Macht an, diese Macht gilt es zu begrenzen, damit nicht weniger mächtige Menschen oder Firmen geschädigt werden – zumal Firmen auf Profit geeicht sind, sprich auf den eigenen Vorteil und daher die Interessen anderer bewusst ausblenden und manchmal auch bekämpfen.
Wer gegen Kartellrecht ist und nicht zugleich Konzernchef, führt sich selbst als Opferlamm zur Schlachtbank.
AW: Kartellrecht ist nötig
Sehe ich genauso, allerdings muss man bei seiner Anwendung darauf achten, dieses (Kartellrecht) nicht nach Stimmungslage zu gebrauchen.