AMD-Geschäftsführer: Opteron verdrängt Itanium in die Nische

ZDNet: Der Itanium ist ja als Stromfresser bekannt.

Polster: Ja, der hat genau die andere Richtung eingeschlagen. Wir gehen aber davon aus, die maximale Leistungsaufnahme unserer Desktop Prozessoren wir bei ca. 80 Watt zu halten, aber im normalen Betrieb des PC regeln wir die Leistungsaufnahme auf unter 20 Watt herunter, im Schnitt werden das 40 bis 50 Watt sein. Dafür ist nicht zuletzt die SOI-Technologie verantwortlich, die wir in Dresden bei der Herstellung der Prozessoren verwenden. Die war nicht ganz einfach zu implementieren, aber jetzt trägt sie Früchte. Wir werden das sehr stark bringen, denn für einen durchschnittlichen PC sparen Sie auf diese Weise bis zu 30 Euro an Stromkosten im Jahr. In Amerika ist das im Hinblick auf die Strompreise nicht ganz so wichtig, aber hierzulande ist das ein sensibles Thema. Gerade bei Firmen mit Hunderten PCs kann das zu einem enormen Einsparpotenzial führen. Von Initiativen auf EU- und Bundes-Ebene wie „Green PC“ gar nicht zu sprechen.

ZDNet: Dann setzen Sie mittlerweile ja voll auf 64 Bit.

Polster: Wir werden noch in diesem Jahr den Punkt erreichen, an dem erstmals mehr AMD Systeme mit 64 Bit-Prozessoren verkauft werden als 32 Bit. Das heißt für uns, die wir jedes Jahr viele Millionen Prozessoren herstellen, dass per Definition eine 64 Bit Hardware in relativ kurzer Zeit sehr weit verbreitet sein wird. Das sollte genug Grund für die Software-Leute sein, 64 Bit-Applikationen zu entwickeln. Natürlich nur in Bereichen, wo es was bringt – bei Spielen, beispielsweise, oder im professionellen Bereich. Das CAD/CAM-Umfeld etwa schreit danach.

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