ZDNet: Allem Anschein nach gerät das Problem zunehmend außer Kontrolle. Was tun Regierungen zurzeit um das Internet zu kontrollieren, und was könnten sie in der Zukunft unternehmen? Was ist die Position von Messagelabs zum Thema Regulierung?
Sunner: Man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass das Problem seit dem Zeitpunkt, da der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Verkehr mehr als 50 Prozent beträgt, außer Kontrolle geraten ist. Was uns fehlt ist eine gute Filter-Lösung. Die Regierungen sowohl in den USA als auch in der EU haben fundamentale Schritte unternommen, um unerwünschte Mails illegal zu machen. Zudem haben Sie strikte Vorgaben erlassen, an die sich die legalen E-Mail-Vertreiber halten müssen. Das Problem ist aber, dass diese Gesetze sich sowohl in Amerika als auch in Europa kaum praktisch umsetzen lassen – besonders in den USA, wo die Gesetze für mehr Konfusion als Klarheit gesorgt haben. Mit dem dort verfolgten Opt-out-Ansatz haben sie dafür gesorgt, dass ein Anwender erst eine unerwünschte Mail öffnen muss, um sich aus der Liste der Empfänger auszutragen. Es war und ist ein fataler Fehler anzunehmen, dass die Spammer gewissenhaft arbeiten würden. Wir wissen längst, dass dies nicht der Fall ist. Ich denke also, man darf Gesetze nicht als Wundermittel ansehen. Um einen ähnlichen Fall heran zu ziehen: Es ist illegal ein Auto aufzubrechen, trotzdem gibt es Alarmanlagen für Autos. In unserem Fall liegt die Sachlage ähnlich: Gesetze mögen sich bei der Verurteilung von Personen als hilfreich erweisen, dennoch wird man auch weiterhin technische Hilfsmittel benötigen, um sie von einer Straftat abzuhalten. Um vorwärts zu kommen benötigen wie Filter-Techniken auf dem Level des Internet. Der Umfang und die Geschwindigkeit einer solchen Maßnahme versetzen uns in die Lage einen sehr viel besseren Job als bisher zu machen – besonders wenn Sie sich den Markt der Heimanwender ansehen, in dem die Arbeit am Nutzer hängen bleibt. Das ist aber definitiv die falsche Adresse, denn der Endanwender weist selten die nötige Kompetenz dafür auf.
Im Moment leiten viele Internet Service Provider den Traffic ohne jegliches Filtering einfach durch. Das ist so, als ob die Wasserwerke Abwasser an die Verbraucher liefern würden und diese dann sehen müssten, wie sie damit klar kommen. Wir brauchen fortschrittliche Scanning-Techniken auf der Internet-Ebene, um proaktiv und nicht erst nachträglich handeln zu können. Die Regierungen müssten tatsächlich größeren Druck auf die ISPs ausüben, um dem Problem Herr zu werden.
ZDNet: Spam und Viren werden oft in einem Atemzug genannt; immer häufiger ist von einer kombinierten Bedrohung die Rede. Jedenfalls scheinen die Sicherheitsfirmen ihren Fokus zu verändern, dem Thema Spam wird nun deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt als früher. Ist Spam denn mehr als ein nerviges Problem? Wie passt das in das Gesamtbild?
Mark Sunner, Messagelabs CTO |
Sunner: Sie hören heutzutage regelmäßig Neuigkeiten zur Spam-Problematik, weil Spam einfach täglich auftritt, während Viren nicht ganz so oft die Aufmerksamkeit der Anwender erregt. Spam tangiert einfach jeden, jeden Tag, und wenn Sie sich das ganze in Hinsicht auf vergeudete Ressourcen und eingeschränkte Produktivität ansehen, dann ist das ein wirklich großes Problem. Spam und Viren werden in einem Atemzug genannt, weil viele Viren nur dazu geschrieben wurden, um noch mehr Spam erzeugen zu können. Grundsätzlich ist es doch so, das sowohl die Anwender aber auch Unternehmen ihren Sicherheits-Partnern Vertrauen entgegenbringen. Es ist also ganz natürlich, dass sie sie auch um Hilfe bei der Bekämpfung von Spam bitten. Entsprechend wenden sich viele Antiviren-Firmen nun dem Antispam-Markt zu, einfach weil das ihre Kunden von ihnen verlangen.
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1 Kommentar zu Spam und Viren: „Wie Abwasser vom Wasserwerk“
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sinnloses Auto-reply bei gefakten Adressen
Ein noch aergerliches Mailaufkommen wird
durch die auto-reply funktion der Virensoftware erzeugt. Oftmals quillt das eigene Postfach nicht vor Viren über sondern vor gut gemeinten Auto replies,
wenn irgendein Wurm die eigene Adresse im Internet als Absender faked …
Da in der auto reply kein Wurm steckt,
ist Filtern hier schwierig, aber bei hunderten am Tag echt aergerlich. Ich persoehnlich stelle es auf die gleiche Stufe wie SPAM oder traffic durch WUERMER