Einige Städte richten bereits entsprechende Dienste ein, obwohl sie meist eher städtischen Mitarbeitern als privaten Nutzern einen Zugang gewähren (siehe Fallstudie). Verge Wireless bildet hier eine Ausnahme und betreibt Hot-Zone-artige Mesh-Netzwerke in den US-Städten Baton Rouge und New Orleans.
Einige ISPs setzen zur Überbrückung der letzten Meile auf drahtlose Standards wie Wimax, um Breitbandanschlüsse auch in schwer zugänglichen Gebieten anbieten zu können. Nortel ist jedoch der Ansicht, dass seine Wi-Fi-basierte Mesh-Technologie hierfür besser geeignet wäre: „In Gebieten, wo es noch kein DSL gibt, kann man auf diese Weise in einem kleinen Dorf 100 bis 200 Haushalte mit einem Breitbandanschluss versorgen“, so Zwinkels. Wimax würde auf der Anwenderseite spezielle Geräte erfordern, während die Benutzer bei einer Wi-Fi-Lösung mit einer normalen PMCIA-Karte ins Netz gelangen.
Die British Telecom hat bereits 2002 einen Feldversuch mit einem Mesh-Funknetz auf dem Lande durchgeführt, wobei ein 80 Quadratkilometer großes Gebiet um Pontypridd in Südwales abgedeckt wurde. Dabei kam eine Lösung aus Fest- und Funknetz im 28-GHz-Band des in Cambridge ansässigen Unternehmens Radiant Networks zum Einsatz. Der Feldversuch endete allerdings ergebnislos. Nach Auskunft der British Telecom war die Technologie „nicht geeignet“ und bei Radiant hat inzwischen der Insolvenzverwalter das Sagen.
Sensoren allerorten
Embedded Mesh übernimmt einige der grundlegenden Ideen hinter RFID und geht noch einen Schritt weiter: Anstelle eines festen Scangeräts kommunizieren alle Sensoren und Steuergeräte miteinander und liefern die Informationen über eine Funkverbindung oder das Internet dahin, wo sie gebraucht werden. Das Unternehmen Ember aus Boston, Massachusetts, stellt Mesh-RF-Chips her und vertreibt diese Technologie an Frachtunternehmen, als einfache Möglichkeit um ihre Container im Auge zu behalten.
Die Sensoren wurden so entwickelt, dass sie überall in und an einem Container zum Einsatz kommen können. Sie spüren gefährliche Stoffe auf und erfassen detailliert, was während des Transports mit der Fracht geschieht. Wer US-Häfen nutzen will, wird demnächst als Antiterrormaßnahme solche drahtlosen Überwachungssysteme einsetzen müssen – andernfalls bleibt ihm nur die langsame und teure manuelle Zollabfertigung.
„Es gibt ein Netzwerk innerhalb des Containers. Außerdem kann jeder Container als Knoten in einem größeren Mesh-Netzwerk fungieren“, so Jim Schoenberger, EMEA Business Development Director bei Ember. „Da die Container selbst das Netzwerk bilden, braucht man keine auf dem Schiff oder im Hafen verteilte Antennen. Das ist ein Kommunikationssystem ohne Infrastruktur.“
Embedded Mesh könnte auch zum Ablesen von Verbrauchsmessgeräten in Haushalten eingesetzt werden oder in Lichtschaltern als flexiblere Alternative zum Kabelverlegen dienen. Ember arbeitet mit dem künftigen Zigbee-Standard und trägt mit Teilen seiner EmberNet-Technologie zu Zigbee bei.
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