ZDNet: Das hört sich für mich eher überraschend an, nach dem Motto ‚Wir setzen auf OASIS‘.
Daerr: ‚Wir setzen auf OASIS‘ – hm, da sollte man aber auch die anderen Standardisierungsgremien hinzuzählen, wie W3C und so weiter. In den meisten Gremien haben wir ja selbst einen Sitz inne. Besser wäre es zu sagen ‚Wir setzen auch auf OASIS‘.
ZDNet: Was uns schon lange wundert: Microsoft und IBM stehen sich beispielsweise wenn es um Open Source geht feindlich gegenüber, im Bereich der Web Services aber arbeiten Sie sehr eng zusammen. Wie kommt’s?
Daerr: Das hat eine ganz einfache Erklärung: Die Anforderung der Kunden. Die Kunden verfügen über heterogene Systeme, die über Jahre, oft Jahrzehnte hinweg gewachsen sind. Diese Systeme müssen zusammenarbeiten, egal auf welcher Plattform, egal welches Backend-System dahinter steckt. Daher muss man nach gemeinsamen Standards suchen.
ZDNet: Dann könnten Sie ja genauso gut mit Sun zusammenarbeiten, was Sie aber de facto nicht tun.
Daerr: Ich vermute, am liebsten würde man mit der gesamten Industrie zusammenarbeiten. Deswegen gibt es ja die Standardisierungsgremien. IBM und Microsoft haben nun aber einen sehr hohen Marktanteil, sind also die treibenden Kräfte am Markt. Zudem spüren wir den Kundendruck, Standards möglichst früh weiterzugeben.
ZDNet: Trotzdem: Sun ist mit J2EE ebenfalls eine treibende Kraft, nicht zuletzt im Bereich der Web Services. Die Frage bleibt: Warum mit Microsoft, warum nicht mit Sun?
Daerr: Da kann ich nur Vermutungen anstellen: Es wird wohl um Marktanteile gehen. Das heißt, wie verteilen sich in einer Server-Landschaft die Marktanteile. Die Hintergründe kenne ich aber nicht.
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