Nach langem Zögern hat Linux-Distributor Red Hat sich zu einer Desktop-Strategie durchgerungen. Das erste Ergebnis unterscheidet sich jedoch kaum von der Workstation-Variante. Dennoch wurden wichtige Weichen gestellt und auch der Weg zu einem Consumer-Produkt scheint vorgezeichnet.
Der jetzt angekündigte „Red Hat Desktop“ kann ab sofort für eine Jahresgebühr von 2500 Dollar (der entsprechende Europreis liegt noch nicht vor) bei Red Hat bezogen werden, allerdings nur im Paket. Das Starter-Kit besteht aus zehn Installationen inklusive Management-Modulen, Management-Diensten über das Red Hat Network sowie Helpdesk-Support. Die erweiterte Version für 50 Nutzer kostet jährlich 3500 Dollar.
Schon diese Eckwerte machen deutlich, dass es sich hier um Software- und Services für Unternehmen und nicht für Enduser handelt. Tatsächlich unterscheidet sich das Angebot kaum von der „Enterprise Workstation“. Das Desktop-Linux unterstützt nur eine statt zwei CPUs, x86-, EM64T- und AMD 64-Architekturen, aber keine Itanium-2-Systeme. Der Hauptspeicher ist auf vier GByte begrenzt. Mitgeliefert werden zudem Produktivitätswerkzeuge wie „Open Office“, das E-Mail-System „Evolution“ oder der „Mozilla“-Browser. Mit diesen Charakteristiken wird diese Version für Standard-Büro-Anwendung empfohlen, während die etwas leistungsfähigere Workstation-Variante für technische Anwendungen und CAD/CAM positioniert wurde. Anders als die Desktop-Version ist die Workstation allerdings auch einzeln zu haben. Funktional liegt der Schwerpunkt auf der Verwaltbarkeit des Desktop-Betriebssystems und auf seiner Sicherheit.
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