Einstellmöglichkeiten

Die Einstellmöglichkeiten beim HP L2335 sind längst nicht so umfangreich wie etwa beim NEC 2180UX oder Eizo L985ex. Bei digitaler Ansteuerung (DVI) kann der Kontrast nicht geregelt werden. Eine Gamma-Einstellung ist nicht möglich.

Die Farbeinstellungs-
möglichkeiten des Monitors sind ebenfalls rudimentär. Zwei Temperatur-Werte (9500 K, 6800 K sRGB) sind fest vorgegeben. Zusätzlich kann noch eine benutzerdefinierte Einstellung anhand von RGB vorgenommen werden. Eine Software zur Steuerung der Bildschirm-Parameter steht nicht zur Verfügung.

Bildqualität

Die Darstellung des HP L2335 ist scharf und stabil. Die Helligkeit ist sehr gut und kann noch nachgeregelt werden. Mit dem Kontrast muss man Vorlieb nehmen. Dieser lässt sich nur bei analoger Ansteuerung justieren. Die digitale Ansteuerung mit einer Grafikkarte mit DVI-Ausgang ist allerdings Pflicht für den L2335. Bei analoger Ansteuerung ist die Faszination über das Gerät aufgrund unscharfer und unstabiler Bilddarstellung schnell verflogen. Die Ausleuchtung des L2335 ist im Vergleich zum NEC 2180UX und Eizo L985EX etwas ungleichmäßiger, was aber im täglichen Einsatz kaum eine Rolle spielen dürfte.

Etwas störender ist der für SIPS-Panel typische kristalline Glitzereffekt der Paneloberfläche. Im Vergleich zum NEC 2180UX und Eizo L985EX, die ebenfalls mit SIPS-Panel ausgestattet sind, wirkt dieser Effekt beim HP deutlich stärker. Vergleichbar ist der HP diesbezüglich mit dem NEC 2080UX, der einen ähnlich starken Glitzereffekt auf der Paneloberfläche zeigt. Allerdings hat man sich nach einiger Zeit an den Effekt gewöhnt.

Für Grafikprofis ist der L2335 weniger empfehlenswert. Der Darstellung einer weißen Fläche wirkt stark rotstichig (siehe auch Bilder). Dieser Rotstich lässt sich zwar mit der benutzerdefinierten Einstellung reduzieren (Rot auf 47, statt 50), optimal ist dies allerdings nicht.

HP gibt einen Wert von weniger als 25 ms für die Reaktionszeit an. Auf der US-Site wird das Panel gar mit einer Response-Time von 16 ms angegeben. Die Angaben der Reaktionszeit sind allerdings wenig aussagekräftig. Im Vergleich zu MVA-Panels zeigen SIPS-Panel bei gleicher Reaktionszeit deutlich weniger Schlieren. Schon der Test mit dem Eizo L985EX, der ebenfalls mit einem SIPS-Panel ausgestattet ist, machte dies deutlich. Obwohl dieses Modell lediglich mit einer Response-Zeit von 40 Millisekunden aufwarten kann, ist das Gerät 25-Millisekunden-PVA-Panels gegenüber deutlich überlegen.

Die Wiedergabe von Videos bewältigt der 23-Zöller tadellos. Die Spiele-Tests mit Farcry, F1 Racing Simulation und F1-Challenge hinterlassen ebenfalls einen überzeugenden Eindruck: Schlieren sind keine zu erkennen. Die typische Bewegungsunschärfe bei TFTs ist auch beim HP L2335 wahrnehmbar. Allerdings erlauben nur die wenigsten 3D-Spiele die Einstellung einer 16:10-Auflösung. Somit wirkt die Darstellung der Objekte etwas breiter als bei herkömmlicher 4:3-Darstellung. Dies fällt auch bei der TV-Wiedergabe auf (siehe auch Bilder).

Zudem kommt, dass neuere Spiele wie Farcry in der nativen Auflösung von 1920 x 1600 Bildpunkten trotz einer Radeon 9800XT ruckeln. Erst Grafikchips wie Geforce 9800 Ultra oder Radeon X800 bieten auch in dieser Auflösung noch genügend Leistung. Wird eine andere Auflösung gewählt, skaliert der HP diese auf die gesamte Bildschirmfläche. Eine 1:1-Darstellung kann ebenfalls gewählt werden. Diese interpolierte Darstellung ist bei Spielen gut. Schriften wirken allerdings etwas unscharf. Für die 2D-Auflösung sollte man von einer interpolierten Darstellung allerdings absehen.

Ergonomie

Der HP L2335 ist um 9 cm höhenverstellbar. Der niedrigste Abstand der Standfläche zum sichtbaren Bild beträgt 11 cm. Dies dürfte bei manchen Schreibtischen, die eine erhöhte Bildschiemstandfläche haben, zu hoch sein. Zum Vergleich: Der NEC 2180UX zeigt sich hier mit 4,3 cm Abstand von der Standfläche zur sichbaren Bildschrimfläche deutlich flexible. Für normale Schreibtische ist der HP allerdings problemlos geeignet. Zudem lässt sich der TFT auch noch neigen und drehen. Am Blickwinkel gibt es nichts zu beanstanden. Der HP L2335 unterscheidet sich diesbezüglich kaum von einem Röhrenmonitor.

Der Wechsel vom Landschafts- in den Portraitmodus ist ebenfalls möglich. Dem HP liegt auch eine so genannte Portrait-Software bei, die den Bildschirm-Inhalt entsprechend anpasst. Von der Installation kann man aber absehen, da die meisten Grafikkarten-Treiber diese Funktion bereits unterstützen. Das Design des Geräts ist mit einem silbernen Rahmen durchaus elegant. Störend ist allerdings, dass der HP keine Kabelführung bietet. Somit wird die Eleganz des 23-Zoll-TFTs durch herunterhängende Habel etwas getrübt.

Fazit

Trotz der Schwächen bei der Farbdarstellung, die den HP L2335 für den Einsatz für Grafiker disqualifizieren, ist das Gerät für den Office-Einsatz sehr gut geeignet. Jeder, der viele Fenster geöffnet hat oder mit großen Excel-Sheets arbeitet, wird das große Platzangebot des 23-Zoll-Panels von 1920 mal 1200 Bildpunkten zu schätzen wisssen. Heimanwender werden von der Video- und Spieletauglichkeit des Geräts begeistert sein und auch die Anschlussmöglichkeiten externer Videoquellen begrüßen. Bei einem Preis, was man in etwa für einen sehr guten 21-Zoll-TFT bezahlen muss, ist der HP L2335 sogar ein Schnäppchen. Für 1879 Euro wird sich so mancher Anwender das Captain-Kirk-Feeling auf den Schreibtisch holen. „Die neuen Quartalszahlen sind da.“ – „Auf den Schirm damit.“

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