Online-Einzelhandel im Aufwind

US-Retailer erzielen erstmals Einnahmen von über 100.000.000.000 Dollar

Der US-Online-Einzelhandel hat im vergangenen Jahr mit einem Plus von 51 Prozent erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Umsatzgrenze gesprengt. Nach Berechnungen des nationalen Einzelhandelsverbandes machten US-Unternehmen 2003 im Internet einen Umsatz von 114 Milliarden Dollar. Dabei erzielten die Händler zum ersten Mal überhaupt mit ihren Online-Aktivitäten Gewinne.

Der US-Einzelhandel konnte im Internet in allen Produktkategorien starke Zuwächse erzielen. Am meisten legten Reiseservices mit einem Plus von 91 Prozent auf 52,4 Milliarden Dollar zu. Stark entwickelten sich auch die Bereiche „Home and Office“ mit einem Umsatz von 11,1 Milliarden Dollar und Computer-Hard- und Software mit einem Umsatz von elf Milliarden Dollar. Insgesamt waren die Online-Umsätze bereits für 5,4 Prozent der gesamten Erlöse des Einzelhandels verantwortlich.

Mit ihren Online-Aktivitäten erzielten die Händler dabei erstmals Gewinne, nachdem 2002 der Breakeven erreicht worden war. Die Margen stiegen den Berechnungen zufolge auf 21 Prozent. Den meisten Profit konnte der Versandhandel aus seinen Online-Verkäufen schlagen – hier stiegen die Margen von 22 Prozent im Jahr 2002 auf 28 Prozent im abgelaufenen Jahr.

„Der Online-Einzelhandel hat sich als Wachstumsmotor erwiesen mit zweistelligen operativen Margen“, sagte Elaine Rubin von Shop.org, die im Auftrag des Einzelhandelverbandes die Untersuchung durchgeführt hat. Neben den Umsatzzuwächsen haben die gesunkenen Kosten zu den Gewinnen beigetragen. Laut der Erhebung haben die Anbieter vor allem ihre Marketingausgaben im Web in den Griff bekommen.

Die Unternehmen sehen inzwischen auch den positiven Einfluss der Online- auf die „Offline“-Aktivitäten. 24 Prozent der befragten Retailer sind felsenfest davon überzeugt, dass sich ihre Online-Aktivitäten positiv auf die in den Geschäften erzielten Umsätze auswirken. Auch werden Cross-Promoting-Möglichkeiten ausgenutzt. Drei Viertel aller Händler etwa gaben an, in den Geschäften die E-Mail-Adressen ihrer Kunden abzufragen.

Auch in Deutschland verzeichnet der Handel im Internet eine stetige Aufwärtsentwicklung. Nach einer vom Handelsblatt veröffentlichten Erhebung der Unternehmensberatung Fittkau & Maaß stieg die Zahl derjenigen Deutschen, die das Internet zum Einkaufen nutzen, seit 2001 von 50 auf 68 Prozent an. Als Risiko für die Branche werden Spam-Mails, Computer-Viren und Dialer-Programme genannt, die den Einkauf im Netz bremsen.

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