Nach der Überwindung seiner Finanzkrise könnte der französische Telekom- und Medienkonzern Vivendi Universal schon im nächsten Jahr wieder Expansionshunger bekommen. Wie das „Wall Street Journal“ heute berichtet, habe Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou mögliche Akquisitionen im Medienbereich ab 2005 angedeutet. Das lässt bei Analysten die Frage nach der langfrisitigen Strategie des französischen Konzerns aufkommen: Medien oder Telekommunikation oder doch beides.
Vivendi hat heute seine Gewinnzahlen für das erste Quartal 2004 bekannt gegeben. Der operative Gewinn konnte um zehn Prozent auf 930 Millionen Euro erhöht werden. Der Nettoverlust wurde auf sechs Millionen Euro deutlich verringert, nachdem noch im Vorjahresquartal ein Minus von 319 Millionen Euro eingefahren wurde. Der Umsatz fiel um vier Prozent auf 5,97 Milliarden Dollar.
Analysten befürchten dennoch laut WSJ, dass der Konzern zu einem Investmentfonds mit verschiedenen Beteiligungen, aber ungewissen Wachstumsaussichten verkommt. Dem Konzern fehle eine langfristige Strategie, nachdem der finanzielle Turnaround geschafft ist. Dabei kommt erneut die Frage auf, die Analysten schon in den vergangenen Jahren des Assetsverkauf beschäftigt hat: Wird sich Fourtou für den zurzeit eher schwachen Medienbereich entscheiden oder für den gewinnbringenden Telekombereich.
Das WSJ meint Hinweise dafür zu haben, dass Fourtou den Medienbereich, insbesondere die Pay-TV-Tochter Canal Plus durch Akquistionen stärken will. Die Telekombranche liefere das nötige Kapital dazu. Irgendwann müsse sich Vivendi aber für eine klare Konzernstrategie entscheiden, meinen zumindest Analysten.
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