ZDNet: Glücklicherweise ist Deutschland auf diesem Gebiet weltweit ganz vorne mit dabei. Finden sich auch im ‚Silicon Saxony‘ industrielle Ansiedlungen, die mit dieser Materie beschäftigt sind?
Dietrich: Mit Infineon und AMD haben wir zwei Weltfirmen, die das natürlich machen. Die nennen das nicht unbedingt Nanoelektronik, offenbar ist das wohl eher ein politisches Modewort, aber faktisch machen tun die das schon seit Jahren. Infineon bewegt sich bereits bei 90 nm und hat damit die Volumen-Produktion aufgenommen. Die bewegen sich damit also schon im Mainstream, ohne das sie großes Aufheben drum machen. Vorsichtig sein muss man allerdings mit dem Begriff ‚weltweit führend‘. Diese Technologien sind so teuer, dass man sich weltweit abstimmt: Quartalsmäßig stimmen die Hersteller ihre Roadmaps ab, weil man wegen der immensen Kosten etwa für Lithografiemaschinen keine eigenen Maschinen entwickeln kann. Nicht einmal Intel könnte das. Gegen alles Konkurrenzdenken hat also die Vernunft gesiegt, und man stimmt sich im Hinblick auf die Entwicklungsschritte laufend ab. Dieser Umstand führt allerdings auch zu einer Synchronisation der Firmen: 90 nm machen eben mittlerweile viele Firmen, ob das Texas Instruments ist, ob Intel, IBM oder AMD, ganz zu schweigen von den Koreanern und Japanern. Die werden gleich gehobelt. Die Differenzierung geschieht an anderer Stelle, indem man etwa ein Patent einreicht, um Flash ganz besonders hinzukriegen. Man kann in dieser Branche die Nase maximal ein Jahr heraus strecken.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu „Silizium ist in Materie gegossene Intelligenz“
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.