Wildwuchs bestimmt die RFID-Welt der Autokonzerne

ZDNet: Also arbeiten Sie mit ganz anderen RFID-Technologien als etwa die SAP oder die Metro?

Ischebeck: Das ist richtig, bei der Metro kommen andere Systeme, RFID für Behälterkreisläufe, zum Einsatz. Unser Werk in Villach zum Beispiel bringt sowohl aktive als auch passive Transponder zum Einsatz. Ein aktives, weil wir verfolgen wollen, wo sich die Boxen in der Werkhalle befinden. Und zwar zu jeder Zeit, ohne dass wir die Boxen mit Lesestationen verfolgen müssen. Die melden auch mehr als ihren Standort und ihre ID, die Daten enthalten noch einige Zusatzinformationen. Die Waver-Box enthalten einen Waver-Träger, in dem die einzelnen Scheiben liegen. Dieser ist passiv getagt. Sobald dieser Träger in der Box liegt, kommuniziert der passive mit dem aktiven Transponder, das heißt, der aktive kann den passiven befragen und feststellen, ob die richtigen Waver in der Box sind. In der Automobilwelt hat man aus der Historie heraus Behälterkreisläufe, die sehr teuer sind. Es werden aktive Transponder eingesetzt, weil man es mit großen Abständen zu tun hat. VW nutzt das Verfahren beispielsweise dazu, die fertig gebauten Autos auf einem Parkplatz wieder zu finden. Es genügt, mit einem Auto durch die Reihen zu fahren und rechts und links ausleuchtet. Das Auto meldet sich dann selbstständig.

Überhaupt hat die Automobilbranche schon vor längerer Zeit damit begonnen, RFID-Projekte durchzuführen. Dort hat man nicht wie im Retail-Bereich darauf gewartet, dass die Transponder billig werden, sondern hat gleich auf Technologien gesetzt, die das Arbeiten vereinfachen und verbilligen können. Und das rechnet sich auch bei Transponderpreisen von 50 Euro.

Wenn sich zudem heute ein passives Papierlabel auf 50 Cent beläuft, dann kann sich das für gewisse Teile in der Fertigung heute schon rechnen. Zudem werden sie laufend billiger. Mit der Einführung von RFID sollte man also nicht länger warten.

ZDNet: Welche konkreten Projekte haben Sie denn am laufen?

Ischebeck: Schwierig, nennen darf ich eigentlich keine. Die beziehen sich aber nicht auf diese Kreislaufsysteme mit aktiven Transpondern, die kamen bei Firmen zum Einsatz, die sich auf so was konzentrieren. Wir fokussieren uns auf die passiven Transpondersysteme in Logistikketten, und haben mit VW, Audi, BMW und anderen Automobilherstellern Pilotprojekte angefangen. Dabei geht es darum, einzelne Komponenten der Automobilzusammenstellung zu kennzeichnen, und zwar direkt zu kennzeichnen, um damit die Logistikströme zu verbessern.

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