Ein Interessensverband verschiedener Softwarehersteller, dem auch Oracle angehört, hat die Haltung der US-Justizbehörde gegenüber einer Peoplesoft-Übernahme kritisiert. Der Schluss, dass eine Akquisition von Peoplesoft durch Oracle die Zahl der am Markt agierenden Player auf zwei reduzieren würde, sei „grundlegend falsch“.
In einem am Freitag von der „Software & Information Industry Association“ (SIAA) veröffentlichen Bericht wird zudem davor gewarnt, dass eine Niederlage Oracles vor Gericht einen „bereits angeschlagenen“ Wirtschaftssektor weiter schädigen würde. Insgesamt sei die Softwarebranche in einer Konsolidierungsphase, daher sei die Übernahme Peoplesofts Teil eines natürlichen Prozesses.
In ihrem Bericht kritisiert die SIAA zudem, dass das DOJ einige Teilbereiche bei der Untersuchung der Marktgegebenheiten außer Acht gelassen habe. So sei die zunehmende Beliebtheit von gehosteten Anwendungen, wie sie beispielsweise Salesforce.com anbietet, nicht miteinbezogen worden. Auch das Wettbewerbsumfeld, das sich mit dem Aufkommen von Webservices grundlegend wandle, sei nicht in die Untersuchung eingeflossen.
Der Ausgang des Verfahrens ist derweil noch völlig offen. Zwar soll ein Urteil schon in den nächsten vier bis acht Wochen fallen, das Ende der Auseinandersetzung sehen Experten aber noch lange nicht gekommen. Sollte sich das Justizministerium durchsetzen, wird Oracle mit Sicherheit in Berufung gehen. Sollte Oracle als Sieger vom Platz gehen, gilt es, noch die Behörden in Europa von dem Deal zu überzeugen. Diese haben zwar noch keine endgültige Entscheidung gefällt, stehen der Transaktion aber ablehnend gegenüber.
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