Die Ankündigung von UDS zeigt laut Friedman in die richtige Richtung, eine Besinnung auf die unternehmenseigenen Kompetenzen. Der technische Kern ist ein Daten-Server, der im Wesentlichen aus dem bisherigen Produkt Power-Center gebildet wird. Um diese Engine herum sollen sich diverse Daten-Services bilden. Laut Informatica-CEO Gaurav Dhillon soll UDS letztlich eine Art Application-Server für die Datenintegration sein. Es entstehe ein „neues Paradigma für die Sammlung, die Integration, die Überprüfung und die Interaktion von Unternehmensdaten“. Organisiert werden die Dienste wie Web-Services. Außerdem arbeite Informatica an einer semantischen Erkennung.
Der Daten-Server soll die Basisdienste für die Dateninteraktion bereitstellen. Dazu zählen die Darstellung der Leistungsdaten auf Unternehmensebene, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Metadaten-Management, Optimierung, Sicherheit, Zeitplanung und Ablaufdefinition. Erst in Ansätzen vorhanden ist dagegen das Management von Integrationsprozessen auf einer höheren Ebene.
So hat Informatica einen Integrations-Entwicklungsdienst für freie Entwickler angekündigt. Dieser nutze das Metadaten-basierte Wissen über Dateninhalte sowie Ort und Beziehung innerhalb des Daten-Servers. Das ermögliche, die Daten und den Weg für die Entwickler aufzuspüren, die somit die interne Struktur nicht mehr kennen müssen.
Geplant ist außerdem ein Optimierer für die Organisation des Wo, Wie und Was der Datenverarbeitung. Dieser Optimierungsdienst hat in übertragenem Sinne den gesamten Prozess im Blick. Er filtert und aggregiert die Informationen vor dem Laden und Transformieren der Daten. Die Technik dazu ist eine Weiterentwicklung von einem Tool, das Informatica mit dem Unternehmen Striva aufgekauft hat und das es bisher nur für die Überführung von Mainframe-Daten (DB2 von IBM) gibt. In Kürze sollen jedoch auch relationale Datenbanken unterstützt werden.
Die Shared Services bilden zugleich eine Art Klammer um die jetzigen Informatica-Produkte. Denn sie erlauben, dass ein und dieselbe Funktionalität von verschiedenen Anwendungen auch innerhalb der Informatica-Suite genutzt werden kann.
Zur Roadmap gehört auch der Grid-Gedanke. Zwar läuft die Software auch bislang schon in verteilten heterogenen Welten, doch ein intelligentes Management von Batch-, Change- und Real-Time-Prozessen fehlt. Deshalb bildet die Datenextraktion aus den Transaktionssystemen noch immer einen Engpass, etwa wenn Daten aus einem Reservierungssystem in ein Marketing-Warehouse transferiert werden müssen. Denn die operativen Systeme belasten die Rechner ohnehin erheblich. Kann das Auslesen von Daten gesplittet werden, reduziert sich die zusätzliche Last. Wie der Split ausfällt, ist individuell. Deshalb kommt nur eine lose Kopplung von Batch-, Change- und Echtzeitdiensten in Frage, eine typische Anforderung für Web-Services.
Harriet Fryman, als Group Director Product Marketing zuständig für Power-Center, erläutert, dass die aktuelle Version 7.1, die seit November verfügbar ist, bereits Web-Service-Funktionalität besitzt. Doch noch warnt sie: Wenn ich jetzt die Wahl hätte zwischen Web-Service und klassischem Application Programming Interface (API), nähme ich die herkömmliche Implementierung“, sagt sie. Denn bisher müssen Anwender, die auf Web-Services setzen, Performance-Verluste in Kauf nehmen.
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