Steve Ballmer: „Microsoft ist auf der Höhe seiner Schaffenskraft“

CNET: Sind alle primären Sicherheitsfunktionen, die neu herausgebracht werden, trotzdem mit denen in SP 2 vergleichbar?

Ballmer: Longhorn bietet mehr Sicherheitsfunktionen. Es gibt weitere bedeutende Neuerungen, die erst mit Longhorn aktuell werden.

CNET: Geht es dabei um Dinge wie Behavior Blocking?

Ballmer: Genau, einige der Behavior Blocking-Funktionen werden erst mit Longhorn eingeführt werden und einige Sicherheitsmaßnahmen auf Hardware-Ebene wird es nur bei Longhorn geben.

CNET: Meinen Sie, dass Sie im Bereich der Suchmaschinen bessere Arbeit hätten leisten sollen?

Ballmer: Ich würde nicht sagen „besser“, sondern „schneller“. Wir haben mit der ernsthaften Forschungs- und Entwicklungsarbeit nicht so früh angefangen, wie es wahrscheinlich angeraten gewesen wäre.

CNET: Hängt das mit den organisatorischen Aspekten zusammen, die Sie vorhin angesprochen haben?

Ballmer: Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir hatten viele Themen auf unserem Plan und mussten wohl oder übel Prioritäten setzen. Komischerweise entschieden wir uns für die gleichen Prioritäten wie unser zu jener Zeit größter Konkurrent Yahoo. So schlecht ich mich selbst dabei fühle, hoffe ich doch, dass man sich bei Yahoo noch schlechter fühlt, da Yahoo damals die Führung im Suchbereich hatte und nicht investierte, worauf Google uns beide überraschte.

» Erster zu sein, ist immer eine schöne Sache, wesentlicher ist jedoch, das beste Angebot zu haben. «

Offen gesagt denke ich, dass wir eine schwere Zeit hinter uns haben, wenn ich an unsere MSN-Strategie denke. Zu dem Zeitpunkt, an dem wir vielleicht hätten mehr investieren sollen, dachten wir noch immer über die Möglichkeiten von Internetzugang und Breitbandtechnologie als Teil unseres Geschäfts nach – das war der falsche Ansatz. Hätten wir das früher erkannt, wären wohl mehr Kapazitäten für das Suchgeschäft freigegeben worden.

CNET: Man könnte den Eindruck bekommen, dass Sie nur auf Züge aufspringen, die bereits in voller Fahrt sind.

Ballmer: Manchmal springen wir auch auf, wenn der Zug noch steht. Bei der TV-Software haben wir bereits investiert, bevor diese überhaupt Gewinne versprach. Die Zahl derer, die bereits bei der Abfahrt eingestiegen sind und noch bei voller Fahrt im Zug sitzen, ist sehr klein. Beim Stift-basierten Computing sind wir meiner Ansicht nach schon früh aufgesprungen und haben Hunderttausende von Tablet PCs verkauft – aber keine Millionen.

Auch Media Center ist ein Beispiel, wo wir früh eingestiegen sind. Man kann also nicht pauschal sagen, dass wir früh oder spät aufspringen. Wichtig ist, dass wir immer unser Bestes geben. Auch wenn wir nicht die Ersten sind, müssen wir die Besten sein. Man muss einfach erkennen, wie man einen wirklichen Wert bieten kann. Erster zu sein, ist immer eine schöne Sache, wesentlicher ist jedoch, das beste Angebot zu haben.

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